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Üben Sie Egalitarismus und Fairness

John Bargh fordert: „Betrachten Sie Menschen, die anders sind als Sie, als eine Chance, Egalitarismus und Fairness zu üben.“ Er rät zudem, täglich zur selben Zeit und am selben Ort Sport zu treiben. Auf keinen Fall darf man sich mit irgendwelchen Hindernisgründen herausreden. Zudem sollte man gesündere Nahrung kaufen und weniger naschen. Je mehr man diese positiven Verhaltensweisen praktiziert, desto mehr gewöhnt man sich an sie und sie fallen einem beim nächsten und übernächsten Mal leichter. Schlussendlich werden sie zur zweiten Natur eines Menschen, sozusagen sein neues „wirkliches Ich“. Und man sollte auch nicht vergessen, dass andere Menschen sehen, was man tut, und davon beeinflusst werden, so wie das umgekehrt auch auf einen selbst zutrifft. Prof. Dr. John Bargh ist Professor für Psychologie an der Yale University. Dort leitet er das Automaticity in Cognition, Motivation, and Evaluation (ACME) Laboratory.

Gute Taten sind ansteckend

Die guten Taten und das soziale Handeln eines Menschen multiplizieren sich, weil sie buchstäblich ansteckend sind – aber das gilt auch für schlechte und unsoziale Verhaltensweisen. Ein gutes Beispiel breitet sich wie eine Welle aus. Vieles von dem, was im eigenen Geist geschieht, entzieht sich der bewussten Wahrnehmung, aber man weiß mit Sicherheit noch weniger darüber, was in anderen vorgeht. Dass man seine eigenen bewussten Gedanken besser kennt als die der anderen Menschen, hat einige wichtige Folgen für die persönliche Einstellung zu ihnen.

Es wirkt sich unter anderem darauf aus, für wie gut und moralisch man sie im Vergleich mit sich selbst hält. Die Gedanken oder Absichten anderer Menschen kennt man nicht, wohl aber seine eigenen. Darum hält man sich manchmal seine guten Absichten zugute, selbst wenn man sie anschließend nicht in die Tat umsetzt. Der spezielle Zugang zu den eigenen bewussten Gedanken, verbunden mit dem vollständigen Fehlen jeden Zugangs zu denen anderer, hat jedoch auch überraschende Auswirkungen.

Viele Menschen halten sich für etwas Besonderes

John Bargh erklärt: „Wir halten uns für etwas Besonderes in der sozialen Welt und fühlen uns sogar ein wenig allein und isoliert.“ Die meisten Menschen glauben sogar, sie seien in öffentlichen Settings relativ unsichtbar für andere. Jeder weiß, dass man andere Menschen die mit einem im Wartezimmer oder auf Parkbänken sitzen, normalerweise „abcheckt“. Man tut das natürlich heimlich, vermeidet den Blickkontakt und glaubt nicht, dass jemand es merkt.

Umfragen zeigen, dass jeder sich selbst für so ziemlich den Einzigen hält, der so etwas tut. John Bargh und seine Kollegen nannten dies „Tarnumhang-Illusion“. Aber bei genauerer Überlegung müssen wir einsehen, dass man natürlich ebenso oft angesehen und abgecheckt wir, wie man es bei anderen tut. John Bargh stellt fest: „Schließlich sind Sie meine „andere Person“, und ich bin Ihre. Und Sie denken, Sie beobachten mich, aber ich Sie nicht, und ich denke, Sie beobachten mich nicht, aber ich Sie, und logischerweise können wir nicht beide recht haben. In Wirklichkeit checkt man sich gegenseitig ab, hält sich aber jeweils für den Einzigen, der es tut. Quelle: „Vor dem Denken“ von John Bargh

Von Hans Klumbies

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