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Den Pessimisten plagen Furcht und Trauer

Wenn man sich das Leben als großen Abreißkalender für jeden Tag vorstellt, dann sieht der Pessimist mit Furcht und Trauer, wie die verbleibenden Tage immer weniger werden. Die Schicht der restlichen Tage am Kalender wird immer dünner. Im Gegensatz zu einem Kalender kann er sich nie sicher sein, dass das Blatt, das er abgerissen hat, nicht das letzte gewesen sein könnte. Andreas Salcher vergleicht: „Der Optimist hat den gleichen Kalender vor sich, blickt nur mit einer anderen Perspektive darauf. Jedes abgerissene Blatt legt er mit Freude auf den Stoß, der sein bisheriges Leben dokumentiert.“ Dankbar notiert er auf der Rückseite jedes Blattes tagebuchartig, war er an diesem Tag erlebt, gelernt, geschafft hat. Dr. Andreas Salcher ist Unternehmensberater, Autor von Bestsellern und kritischer Vordenker in Bildungsthemen.

Die Frage nach dem Sinn des Lebens muss jeder selbst beantworten

Immer wieder nimmt der Optimist sich Zeit, durch das Bilderbuch seines Lebens zu blättern und gespannt zu verfolgen, wie er sich trotz mancher Misserfolge und Umwege langsam zu dem Menschen weiterentwickelt hat, der er heute ist. Er denkt mit gespannter Neugierde darüber nach, wie er die vielen vor ihm liegenden Stunden füllen will, anstatt sich selbst mit der Tatsache das Herz zu beschweren, dass diese weniger werden. Umso kostbarer werden ihm diese erscheinen und ihn anspornen, sie mit Sinn zu leben.

Andreas Salcher weiß, dass die Frage nach dem Sinn des Lebens nur von jedem Menschen für sich selbst zu beantworten ist. Umso faszinierender ist eine Erkenntnis, die im Einklang sowohl mit der klassischen Philosophie als auch der modernen Forschung steht. So stimmt der Befund von Aristoteles, dass die wirkliche Quelle des Glücks darin liegt, mit Freude das zu tun, was langfristig gut für einen selbst und die Gesellschaft ist. Diese Feststellung stimmt überein mit der Erkenntnis des führenden Glücksforschers Mihály Csíkszentmihályi.

Schreiben Sie einige Sätze ihres Nachrufes

Mihály Csíkszentmihályi betont: „Die beste Methode, seinem eigenen Leben Sinn zu geben und jeden Augenblick entlang dieser Wegstrecke freudig zu genießen, ist die aktive, bewusste Teilnahme am Evolutionsprozess.“ Die meisten Menschen leben heute viel länger als früher und haben daher mehr Zeit, über Probleme nachzudenken, die nicht unmittelbar mit seinem täglichen Überleben zu tun haben. Die Bereitschaft vieler Menschen, sich für eine bessere Welt zu engagieren, nimmt stark zu.

Besonders auffällig ist dies bei der nächsten Generation, die ihr Vertrauen in die Lösungskompetenz staatlicher Institutionen verloren hat. Die Frage, ob das, was man tut, Sinn für das eigene Leben, für verschiedene Organisationen un die Welt hat, führt irgendwann zu der Frage: „Was bleibt?“ Andreas Salcher rät: „Denken Sie bitte jetzt an ein Jahr in der Zukunft, indem ihr Nachruf tatsächlich erscheinen könnte. Was glauben Sie, würden anderen Menschen über Sie schreiben oder sagen? … Schreiben Sie einige Sätze ihres Nachrufes, wie dieser Ihrer Meinung nach aussehen könnte.“ Quelle: „Das ganze Leben in einem Tag“ von Andreas Salcher

Von Hans Klumbies

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