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Gehirn und Körper formen den Geist

Üblicherweise gehen viele Menschen davon aus, dass der Geist vom Gehirn oder Zentralnervensystem erschaffen wird. Bei genauerem Hinsehen kann man allerdings erkennen, dass das nicht alles ist. David Gelernter erklärt: „Zu unseren Geisteszuständen gehören Gedanken und Gefühle; der Geist entsteht durch die Zusammenarbeit von Gehirn und Körper.“ Als einer von mehreren Philosophen spricht Ronald de Sousa von einem „zweispurigen Geist“, und bei den Spuren handelt es sich um „intuitive“ und „analytische“ mentale Abläufe. Auf die Annahme einer solchen Dichotomie kommt nahezu jeder, der schon einmal über den Geist nachgedacht hat.…

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Es gibt kein Bewusstsein ohne Selbstbewusstsein

Eine der bemerkenswerten Tatsachen des Bewusstseins besteht laut Markus Gabriel darin, dass man eigentlich nicht wirklich bestreiten kann, dass man bewusst ist. Diese Unhintergehbarkeit des Bewusstseins verbirgt sich hinter dem wohl bekanntesten Satz der neuzeitlichen Philosophie. Nämlich René Descartes` unendlich oft zitiertem: „Ich denke, also bin ich.“ In seinen „Meditationen über die erste Philosophie“ drückt er diesen Gedanken folgendermaßen aus: „Denken? Hier liegt es: Das Denken ist`s, es allein kann von mir nicht getrennt werden. Wie lange aber? Nun, solange ich denke. Denn vielleicht könnte es sogar geschehen, dass ich,…

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Ein neun Monate altes Baby ist genial

Eine Art menschlicher Sprache entstand vermutlich vor mindestens 100.000 Jahren durch eine evolutionäre Weiterentwicklung des Gehirns, des Brustkorbs und des Vokaltrakts. Timothy Garton Ash erklärt: „Eine hoch entwickelte Fähigkeit zur Kommunikation unter Verwendung von Sprache und abstraktem Denken unterscheidet den Menschen von seinen nächsten Verwandten, den Schimpansen und Bonobos.“ Der britische Tierfilmer und Naturforscher David Attenborough antwortete auf die Frage, was seiner Ansicht nach das erstaunlichste Geschöpf auf Erden sein: „Das einzige Geschöpf, bei dem mir vor Staunen so der Mund offen stehen bleibt, dass ich mich fast nicht losreißen…

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Richard E. Nisbett denkt über das Denken nach

Der psychologischen Forschung verdankt die Menschheit drei zentrale Erkenntnisse über die Funktionsweisen des menschlichen Geistes. Diese verändern das Denken über die Art, wie man denkt. Richard E. Nisbett erklärt: „Die erste Erkenntnis lautet, dass unser Verständnis der Welt immer mit einer Deutung einhergeht – mit Folgerung und Interpretation.“ Die Bewertungen von Menschen und Situationen, ja sogar die Wahrnehmung der physikalischen Welt beruhen stets auf gespeichertem Wissen und verborgenen geistigen Prozessen und spiegeln die Realität nie direkt wieder. Sobald man begreift, wie umfassend das menschliche Weltverständnis von Schlussfolgerungen geprägt ist, wird…

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Kurznachrichten hemmen das Denken

Denken braucht Konzentration, die ihrerseits ungestörte Zeit erfordert. Wer sich dem reißenden Strom der Kurznachrichten öffnet, dessen Konzentration wird im Nu weggeschwemmt sein. Rolf Dobelli ergänzt: „News machen einen seichten Denker aus Ihnen. Aber nicht nur das. Sie beeinträchtigen Ihr Gedächtnis.“ Es gibt zwei Arten von Gedächtnis. Das Langzeitgedächtnis besitzt eine hohe Speicherkapazität, während das Arbeitsgedächtnis nur wenig aufnehmen kann. Der Weg vom Arbeits- zum Langzeitgedächtnis führt durch einen Engpass im Gehirn. Was immer ein Mensch verstehen möchte, es muss diesen Punkt passieren. Das geht bei abstrakten Informationen nur über…

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Menschen denken in Sprachbildern

Die Sprache kann das Denken und Entscheiden eines Menschen beeinflussen. Mit Worten kann man Macht ausüben. Manchmal scheint es sogar so, als könnte man Menschen mit der Sprache beliebig manipulieren. Tatsächlich ist der Einfluss der Worte meist nur oberflächlich, denn vor allem wenn man die Effekte kennt, kann man sich schützen. Viele Forscher behaupten zum Beispiel, dass Menschen, ohne es zu merken, in Sprachbildern denken, oder gar, dass die Muttersprache unbewusst das gesamte eigene Weltbild festlegt. Menschen sind gerade in Momenten der Ablenkung und Erschöpfung anfällig für Manipulationen durch die…

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Manchmal verwirft das Gehirn völlig zutreffende Informationen

Nach Daten zu suchen und diese auf eine Weise zu interpretieren, die die eigene vorgefasste Meinung festigt, wird in der Psychologie als „Bestätigungsfehler“ bezeichnet. Er gehört zu den stärksten Befangenheiten des Menschen. Tali Sharot erklärt: „Da Sie sich nun dieses Umstands bewusst sind, werden Ihnen vermutlich tagtäglich Menschen ins Auge springen, die genauso denken und handeln: Argumente beiseite wischen, die ihnen nicht gefallen und sich solche zu eigen machen, die ihnen zupass kommen.“ Diese Neigung ist sehr unterschiedlich ausgeprägt: Manche Menschen sind viel stärker damit behaftet als andere. Menschen mit…

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Forscher stellen die Unterscheidung von Denken und Fühlen infrage

Alle gefühlsmäßigen Regungen, die ein Mensch verspürt, sind nicht allein durch äußere Umstände erklärbar, sondern verweisen immer auch auf eine komplizierte innere Entstehungsgeschichte. Ulrich Schnabel ergänzt: „Und darin sind alle möglichen Erwägungen eingeflossen – ist das normal oder verrückt, erlaubt oder verboten, hilfreich oder schädlich …?“ Je nachdem wie ein Mensch oder sein Umfeld eine bestimmte Situation bewertet, kann ein Gefühl sich verstärken, sich abschwächen oder im Nu umschlagen. Gefühle sind daher immer auch ein „bewusstes Konstrukt“ und werden von rationalen Erwägungen mit gesteuert. Deshalb gehen heute manche Forscher sogar…

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Denken und Träumen können ineinander übergehen

Auf der Schwelle zum Schlaf und den Träumen befindet man sich in einem Zustand des freien Assoziierens. Denken und Träumen können laut David Gelernter ineinander übergehen. Die Grenze zwischen Denken und Träumen ist ein faszinierender, wenig bekannter Teil des Geistes. David Gelernter erklärt: „Dass Träume Halluzinationen sind, wissen wir alle; aber der besondere Charakter der geistigen Aktivität beim Einschlafen bzw. des hypnagogischen Denkens, das zum Schlaf führt, ist nicht allgemein bekannt.“ Bekannt dagegen ist, dass der hypnagogische Zustand durch lockeres oder freies Assoziieren gekennzeichnet ist, das man als „Bewusstseinsstrom“ beschreiben…

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Menschen denken nicht nur in rationalen Kategorien

Das Verständnis der Motive, der Abläufe des Denkens und Kriterien von Entscheidungen der Mitmenschen ist eine Voraussetzung, um mit ihnen umgehen zu können. Die meisten Menschen wollen wissen, wie der andere tickt, und entwickeln eine Theorie of Mind. Allan Guggenbühl stellt fest: „Verbreitet ist die Vorstellung, dass wir letztlich rationale Wesen sind, unsere Interessen verwirklichen und uns selbst erhalten wollen und demnach auch unsere Mitmenschen denken und handeln.“ Das Bewusstsein des Menschen ist jedoch nur eine Insel im Meer vor irrationalen Motiven, Emotionen und Gedanken. Menschen denken nicht nur in…

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