Selbstfürsorge steht an erster Stelle
Auch wenn es einem selbst gut geht, kann man dennoch für sich sorgen. Thomas W. Albrecht erklärt: „Nur wenn du für dich sorgen kannst, kannst du für andere Menschen da sein. Deine Selbstfürsorge steht deshalb an oberster Stelle. Darum achte auf dich, übe dich in Achtsamkeit dir gegenüber.“ Genauso sollte man achtsam mit seinen Mitmenschen umgehen. Die Selbstfürsorge darf nicht auf Kosten anderer gehen. Alles was man tut, soll sowohl zur Verbesserung des eigenen Lebens als auch zur Verbesserung des Lebens aller Menschen im persönlichen Umfeld beitragen. Die Gedanken bestimmen die Gefühle. Die Gefühle wiederum bestimmen das Handeln und das Verhalten. Die Rückmeldung und das Feedback, das man über sein Verhalten bekommt, beeinflussen erneut die Gedanken. Thomas W. Albrecht ist Experte für Kommunikation und Rhetorik.
Menschen sind selbstzentriert
Denken, Fühlen und Handeln bilden für Thomas W. Albrecht eine Einheit: „Verändert sich nur einer der drei Parameter, ändern sich die anderen automatisch mit. Dieses Zusammenwirken geschieht unbewusst.“ Menschen sind selbstzentrierte Individuen. Sie haben ein eigenes Bild von sich, eine Vorstellung von ihrer eigenen Person, ihr Selbstbild. Während man andere Menschen beobachtet und Dinge an ihnen wahrnimmt, die ihnen selbst nicht auffallen, geht es anderen Menschen mit dem eigenen Selbst genauso. Andere beobachten die eigene Person und entwickeln ein sogenanntes Fremdbild.
Selbst- und Fremdbild stimmen oftmals nicht überein, die beiden Wahrnehmungen weichen deutlich voneinander ab. Selbst- und Fremdbild sind das Ergebnis von jeweils persönlichen Eindrücken, Wahrnehmungen und Bewertungen. Das schließt Irrtümer mit ein. Auf beiden Seiten. Es handelt sich ausschließlich um unterschiedliche Wahrnehmungen, nämlich um die eigene und um die einer anderen Person. Wenn man erfährt, was andere über einen denken, und dies nicht dem eigenen Selbstbild entspricht, ist man zunächst irritiert und denkt: „So bin ich doch gar nicht!“
Tragfähig sind Beziehungen nur auf Augenhöhe
Das Feedback anderer Menschen hilft einem, sein eigenes Selbstverständnis zu erweitern und sein Verhalten zu verändern. Man sollte seinem Gesprächspartner dabei ehrliches Zutrauen entgegenbringen, neugierig und empathisch sein. Zudem sollte man seine Meinungen und Sichtweisen akzeptieren, auch wenn man mit diesen nicht ganz einverstanden ist. Man muss verstehen, bevor man verstanden werden will. Es ist wichtig, mit anderen Menschen auf Augenhöhe in Kontakt zu treten. Nur so kann man eine tragfähige Beziehung aufbauen.
Thomas W. Albrecht schränkt ein: „Natürlich musst du nicht mit allem, was dein Gegenüber äußert, einverstanden sein. Auch wenn du anderer Meinung bist, seine Menschwürde solltest du in jedem Fall anerkennen.“ Jeder Mensch hat sein eigenes Weltbild und das ist einzigartig. Es gibt keine zwei Menschen, die genau die gleichen Erfahrungen gemacht haben und deren persönliche Sicht auf die Welt identisch ist. Die jeweiligen Erfahrungen von Menschen sind einzigartig. Damit sind auch ihre Denkmuster, die sie bei der Bewertung ihrer Erfahrungen benutzen, im Detail verschieden. Quelle: „Die besondere Kraft der achtsamen Sprache“ von Thomas W. Albrecht
Von Hans Klumbies