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Meditation sorgt für positive Veränderungen im Gehirn

Durch Meditation lassen sich Stress oder sogar Depressionen lindern, wenn nicht gar auflösen. Bereits wenige Sitzungen reichen aus, wie an der Universität Tübingen herausgefunden wurde. Klaus Biedermann erläutert: „Schon nach acht Wochen zeigten sich bei den Probanden deutliche Veränderungen. Tief im Inneren des Gehirns verstärkten sich Nervenbahnen und es wuchsen sogar neue.“ Längst hat die Hirnforschung bewiesen, dass Gedanken in der Lage sind, Gehirnstrukturen physisch zu verändern und damit den angeborenen „charakterlichen Fingerabdruck“ eines Menschen. Der amerikanische Hirnforscher Richard Davidson erklärt: „Es gibt, grob gesagt, zwei Bereich des Gehirns, die durch Meditation beeinflusst werden. Zum einen sind das Schaltkreise, die wichtig sind, um unsere Aufmerksamkeit zu regulieren, also unsere Konzentrationsfähigkeit. Und dann solche, die für die Regulierung unserer Gefühle wichtig sind.“ Dr. phil. Klaus Biedermann leitet seit mehr als 30 Jahren Selbsterfahrungskurse und Burn-In-Seminare in seiner Sommerakademie auf der Insel Korfu.

Meditation ist einer der Schlüssel zur Selbstverwirklichung

Das Ziel der Seele ist Selbstverwirklichung. Sie möchte zu all dem werden, was sie sein kann, während sie sich im Körper eines Menschen aufhält. Dazu ist die Meditation einer der Schlüssel. Jeder hat die Fähigkeit zu meditieren. Meditation ist laut Klaus Biedermann versöhnliche Friedensarbeit. Denn es ist unmöglich, gestresst zu sein in der Gegenwart eines Menschen, der beschlossen hat, friedfertig zu sein. Viele verwechseln Meditation mit Nichtstun uns sind skeptisch, weil sie ja auf dieses Mehr-und-Mehr ausgerichtet sind – auf das Tun.

Klaus Biedermann schreibt: „In Meditation lassen Sie die bewussten Aktivitäten Ihres Verstandes außen vor und überlassen sich ganz den Bewegungen der Seele. Das gilt im Übrigen auch für die körperorientierten Techniken.“ Bei der Meditation kann man es allerdings auch übertreiben, wie das Krankheitsbild der „overmeditationed people“ beweist. Dabei handelt es sich um Menschen, bei denen Meditation zur Obsession geworden ist und die dadurch ihrem Leben entfliehen.

Meditation sorgt für einen gesunden Abstand zu den Gedanken und Gefühlen

Sie ziehen sich von ihren sozialen Kontakten zurück und geraten zunehmend in die Isolation. Auch in solchen Fällen wurde Meditation zum Leistungsprinzip. Es geht beim Meditieren sicher um vieles, aber nicht um Ehrgeiz. Auf der rein körperlichen Ebene wirkt Meditation entspannend und beruhigend. Sie löst Verspannungen im Körper und beugt stressbedingen Erkrankungen vor. Deshalb wird Meditation inzwischen auch vom Berufsverband der Betriebskrankenkassen zur Stressprophylaxe empfohlen.

Auf der mentalen Ebene bedeutet Meditation, sich das Chaos seiner Gedanken anzuschauen und es zu ordnen, anstatt sich davon herumwirbeln zu lassen. Meditation bewirkt, dass Beobachter und Beobachtendes nach und nach eins werden. Allerdings gibt es das nicht umsonst: Disziplin, Konzentration und Ausdauer sind schon erforderlich. Die Belohnung ist ein gesunder Abstand zu den Gedanken und Gefühlen. Dieser manifestiert sich in einer positiven Grundhaltung dem Leben gegenüber, die dann von Ruhe und Ausgeglichenheit geprägt ist. Quelle: „Burn-In statt Burn-Out“ von Klaus Biedermann

Von Hans Klumbies

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