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Durch Normen läuft der Alltag rund

Bei Normen handelt es sich um Vorstellungen davon, wie man sich in einer bestimmten Situation verhält, ein Problem löst oder Herausforderungen bewältigt. Sie regeln gesellschaftliche Abläufe. Allan Guggenbühl erklärt: „Diese stillen Übereinkünfte, die zumeist nicht aufgeschrieben werden, erleichtern das Leben und wir empfinden sie als natürlich.“ Standards sind von einer Berufsgruppe als verbindlich erklärte Normen. Standards haben einen Soll-Anspruch, während es sich bei Normen um eine neutrale Kategorie handelt. Wenn man also von Standard spricht, dann geht man davon aus, dass die betreffende Richtlinie respektiert werden sollte. Normen sind von Gruppe zu Gruppe unterschiedlich und entwickeln sich mit der Zeit. Allan Guggenbühl ist seit 2002 Professor an der Pädagogischen Hochschule Zürich tätig. Außerdem fungiert er als Direktor des Instituts für Konfliktmanagement in Zürich.

Normen zeugen von einem hohen Niveau einer Zivilisation

Im privaten Leben richten sich die Menschen fast ausschließlich nach ungeschriebenen Normen. In der Wirtschaft, im Verkehr, in öffentlichen Diensten, im Bank- und im Bildungswesen regeln schriftliche Vereinbarungen, wie man etwas herstellt oder ausführt. Solche Standards oder Normen verhelfen zu einem reibungslosen Funktionieren von Systemen und Institutionen. Dank Normierungen lassen sich viele Arbeitsabläufe effizienter ausführen. Unzählige Gegenstände passen nur dank Normen auf- und zueinander und erfüllen so ihren Zweck.

Normen sind sinnvoll und zeugen von einem hohen Zivilisationsniveau. Allan Guggenbühl erläutert: „Für die Wirtschaft sind Standards und Normen überlebenswichtig. Unternehmer können global agieren, wenn internationale Standards für ihre Produkte festgelegt und respektiert werden.“ Für internationale Normen in der Industrie ist die Internationale Organisation für Standardisierung (ISO) zuständig. Normen kompensieren unter anderem auch die Unwissenheit der Verbraucher und schützen diese vor Dummheiten.

Qualitative Normen unterscheiden verschiedene Stufen

Der Staat nimmt den Bürgern eine Intelligenzleistung ab, indem er sich um die Qualität der Produkte kümmert. Qualitätslabel sollen Kunden helfen, ein Produkt zu beurteilen. In der Berufswelt und im öffentlichen Leben gibt es verschiedene Standardtypen. Bei vielen geht es nicht um die Qualität der Handlung oder Operation, sondern lediglich um das Festsetzen einer Konvention. Qualitative Normen sind differenzierter. Sie enthalten Skalierungen, unterscheiden verschiedene Stufen: Etwas kann schlecht, gut, besser oder ausgezeichnet sein.

Formalisierte Normen erlässt man oft als Antwort auf ein Problem. In einem Bereich, in dem bisher jeder tun oder lassen konnte, was er wollte, kommt es zu einem Vorfall. Allan Guggenbühl fügt hinzu: „Die Öffentlichkeit wird aufgeschreckt und verlangt anschließend vom Staat und von den Berufsverbänden, solche Vorfälle zu verhindern.“ Normen und Gesetze sollen das entsprechende Arbeitsgebiet regulieren. In demokratischen Ländern werden Normen nicht von der Regierung eigenmächtig festgelegt, sondern nach einer komplizierten Prozedur erlassen und führten zu Gesetzen. Quelle: „Die vergessene Klugheit“ von Allan Guggenbühl

Von Hans Klumbies

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