Allgemein 

Depressionen bei Kindern nehmen in Deutschland stark zu

Die meisten Kinder sind tatsächlich die meiste Zeit über glücklich. In einer der jüngsten Umfragen zum Thema, dem LBS-Kinderbarometer, antworteten im Jahr 2014 rund 80 Prozent der Neun- bis 14-Jährigen, dass sie sich wohl oder sehr wohlfühlen. Zehn bis 20 Prozent dieser Altersgruppe haben allerdings keine glückliche Kindheit. Sie haben eine schwer zu ertragende Traurigkeit im Blick, sind allein und kennen keine lustvollen Gefühle. Auch Depressionen sind häufiger geworden. Seit dem Jahr 2000 hat sich die Anzahl der Betroffenen nahezu verdoppelt.

Depressionen haben viel mit dem Denken zu tun

Inzwischen gilt es bei Psychologen und Psychiatern als sicher: Nicht nur Teenager, die meist ohnehin mit sich selbst und der Welt auf Kriegsfuß stehen, können Depressionen entwickeln, sondern auch Grundschüler und Kinder, die noch in den Kindergarten gehen und wohl sogar Babys. Bei einen Prozent der Fünfjährigen wollen Ärzte inzwischen eine Depression erkennen, im Grundschulalter bei zwei Prozent und in der Pubertät bei vier bis acht Prozent. Fälle vor dem Vorschulalter sind allerdings eine Seltenheit.

Kinder haben fast immer einen sehr klaren Grund für eine Depression

Dabei seien die Symptome bei kleineren Kindern oft körperlicher Natur, beispielsweise Bauchschmerzen. Später zeigen sich verstärkt psychische Symptome wie erhöhte Reizbarkeit. Eine Depression bei Kindern und Jugendlichen kommt selten aus dem Nichts. Michael Kölch erklärt: „Kinder haben fast immer einen sehr klaren Grund dafür. Meist gibt es Konflikte in der Familie, Gesprächsarmut, unterdrückte Gefühle oder Misshandlung. Besonders traumatisierend sind unberechenbare Eltern, die bei Kleinigkeiten aufbrausend reagieren. Das macht Angst.“ Quelle: Süddeutsche Zeitung

Von Hans Klumbies

Related posts

Leave a Comment