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Alfred Adler analysiert die menschlichen Phantasie

Zu den künstlerischen Leistungen der Seele zählt Alfred Adler die Phantasie. Diejenigen Kinder werden laut Alfred Adler ihre Phantasie stärker entwickeln, die das Leben mit feindlichen Augen betrachten. Mit dieser Einstellung ist bei ihnen gewöhnlich auch eine stärkere Anspannung der Vorsicht gegeben. So haben schwächliche Kinder, denen das Leben so manches Übel bereitet, eine verstärkte Phantasie und die Neigung, sich mit Phantasien zu beschäftigen.

Jeder Mensch verfügt über Phantasie

In der Folgezeit kommt es oft zu einem Stadium der Entwicklung, indem die Phantasie dazu benutzt wird, sich aus dem realen Leben heraus zu schleichen, also die Phantasie gleichsam für die Verurteilung des realen Lebens benutzt erscheint. Sie ist dann der Machtrausch eines Menschen, der sich über die Niedrigkeit des Lebens erhoben hat. Die Phantasien der Kinder sehen fast nie so aus, dass nur die Macht des Kindes darin zur Geltung kommt, sondern diese Macht erscheint irgendwie als zum Nutzen anderer mit verwendet.

Das ist meist bei Kindern der Fall, die ein starkes Gefühl der Minderwertigkeit haben, die Entbehrungen ausgesetzt sind, Zurücksetzungen zu erdulden haben oder mit der Zärtlichkeit ihrer Umgebung unzufrieden sind. Es gibt auch Menschen, von denen geklagt wird, sie hätten zu wenig Phantasie. Das ist für Alfred Adler ganz sicher ein Fehlschluss. Entweder äußern sich solche Kinder nicht oder es liegen andere Gründe vor, aus denen sie sogar dazu gelangen können, einen Kampf gegen das Auftauchen von Phantasien zu führen. Es kann sein, dass ein Kind darin ein Gefühl der Stärke empfindet. In einem krampfhaften Bestreben, sich der Wirklichkeit anzupassen, erscheint diesen Kindern die Phantasie als kindisch und wird von ihnen abgelehnt. Es gibt Fälle, bei denen diese Ablehnung zu weit geht und die Phantasie fast vollkommen zu fehlen scheint.

Von Hans Klumbies

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