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Die Vernunft kennt nicht die Gründe des Herzens

Gefühle verweisen nicht nur auf einschneidende Veränderungen, sie können einen Menschen auch zu ethisch hochstehenden Handlungen motivieren, die jenseits des Horizonts des Verstandes liegen. Blaise Pascal hat das im 17. Jahrhundert auf die berühmte Formel gebracht: „Das Herz hat seine Gründe, die die Vernunft nicht kennt.“ Die Emotionen ermöglichen eine Art von Wirklichkeitserfahrung als es der bewussten Vernunft möglich ist. Ulrich Schnabel erläutert: „Denn das rein analytische Denken bezieht immer nur jene Informationen in sein Kalkül ein, die unserem Bewusstsein zugänglich sind – doch diese liefern lediglich einen begrenzten Ausschnitt…

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Innige Zuwendung fördert die Entwicklung des Kleinkinds

Bekommen Kinder früh und viel Zuwendung, entwickeln sie sich schneller und umfassender – und zwar geistig wie körperlich. Kleinkinder registrieren viel mehr, als ihnen die meisten Menschen zutrauen. Werner Bartens erklärt: „Je mehr Zuwendung die Eltern einem Kind schenken, desto aufnahmefähiger wird es. Dann lernt es zum Beispiel früher sprechen und entwickelt rascher soziale Kompetenzen.“ Haben Eltern und Kinder ein frühzeitig gepflegte liebevolle und stabile Beziehung, macht das Kinder später widerstandsfähiger gegen Stress und Depression und begünstigt zudem einen gleichmäßigeren Herzrhythmus, der sie als Erwachsene weniger anfällig für Infarkte macht.…

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Säuglinge besitzen sehr unterschiedliche Temperamente

Schon immer haben Eltern gewusst, dass ihre Kinder sehr unterschiedliche Temperamente besitzen, die sich bald nach der Geburt manifestieren. Walter Mischel erklärt: „Kinder kommen mit physiologischen Unterschieden in ihrer emotionalen Reaktionsfähigkeit, ihrem Aktivitätsniveau und der Fähigkeit, ihre Aufmerksamkeit zu steuern und zu regulieren, auf die Welt.“ Auch wenn diese Unterschiede genetisch „vorprogrammiert“ sind, wurden sie bis zur Geburt schon viele Monate durch die uterine Umgebung weiter ausgeformt. Diese Unterschiede beeinflussen erheblich ihr Fühlen, Denken und Handeln und prägen ihre Persönlichkeit – auch ihre Fähigkeit zur Selbstkontrolle und zum Belohnungsaufschub. Es…

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Die Bindung zwischen Mutter und Kind ist extrem wichtig

Dass kleine Kindern Berührungen guttun, ist hinlänglich bekannt. Doch damit sind nicht nur die Streicheleinheiten der Eltern gemeint. Werner Bartens erklärt: „Auch bei Neugeborenen zeigt sich, dass sie von einer Massage profitieren und schneller wachsen und an Gewicht zunehmen, wenn sie nur richtig angefasst werden.“ Der umstrittene Verhaltensforscher Harry Harlow führte in den 1950er Jahren aus heutiger Sicht grausame Experimente mit jungen Rhesusaffen durch. Er trennte sie von ihrer Mutter und ließ ihnen ausreichend Nahrung und Platz zum Herumtollen und sorgte für etliche andere Annehmlichkeiten. Den Affen fehlte es an…

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Umsetzungspläne bilden mit der Zeit neue Gewohnheiten heraus

Sobald „Wenn-dann-Pläne“ automatisiert werden, fällt es leichter das Verhalten zu kontrollieren. Solche Umsetzungspläne funktionieren nicht nur, wenn das „Wenn“ aus der äußeren Umgebung stammt, wenn zum Beispiel der Wecker läutet oder wenn ein Mensch eine Bar betritt. Die Umsetzungspläne gelingen auch, wenn der Auslösereiz ein innerer Zustand ist, wenn beispielsweise eine Person auf etwas Lust hat, wenn sie sich langweilt, wenn sie besorgt ist oder wenn sie wütend ist. Dadurch, dass man Umsetzungspläne aufstellt und immer wieder übt, kann man sein emotionales System dazu bringen, reflexartig wie gewünscht zu reagieren,…

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Rudolf Eucken vergleicht die Aufstiege und Abstiege des Lebens

Jede Lebensgestaltung muss sich am Dasein des Menschen erproben. Sie tut dies, indem sie dem Einzelleben eine spannende Aufgabe stellt, ihm einen inneren Zusammenhang gibt, es den Widersprüchen entreißt, die es zu zerstören drohen. Diese Widersprüche wurzeln laut Rudolf Eucken vornehmlich darin, dass der Mensch als denkendes Wesen über die bloße Natur hinauswächst und bei ihr kein Genüge mehr findet. Der Durchschnitt seines Daseins zeigt die geistige Tätigkeit allerdings nicht stark genug, um ein neues Leben hervorzubringen. Rudolf Eucken, der im Jahr 1908 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet wurde, schreibt: „So…

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Mentale Vergewaltigungen in der Kindheit sind keine Seltenheit

Redlichkeit bedeutet, wie schon der Name sagt, dass man offen darüber reden kann. Was hingegen unredlich ist – was man nicht ohne Negativfolgen, egal für wen oder was, bereden kann –, sollte man gar nicht denken. Die Menschen tun es aber, da die Gedanken bekanntlich frei sind. Daher gilt es seelische und geistige Inhalte, egal ob fremdinduziert oder selbst kreiert, einer Prüfung auf Nachhaltigkeit zu unterziehen. Rotraud A. Perner gibt dabei zu bedenken: „Da wir Menschen meist nicht die Instinktsicherheit von Tieren besitzen und Hochsensibilität von klein auf bekämpft wird,…

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Die schamlose Zeit der Kindheit erscheint wie ein Paradies

Der Begründer der Psychoanalyse, Sigmund Freud, hat sich laut Ulrich Greiner zum Thema Scham relativ selten geäußert. Eine Ausnahme macht er in seiner „Traumdeutung“, in der er die Lust von Kindern schildert, sich nackt zu zeigen: „Nur in unserer Kindheit gab es die Zeit, dass wir in mangelhafter Bekleidung von unseren Angehörigen, wie von fremden Pflegepersonen, Dienstmädchen, Besuchern gesehen wurden, und wir haben und damals unserer Nacktheit nicht geschämt. An vielen Kindern kann man noch in späteren Jahren beobachten, dass ihre Entkleidung wie berauschend auf sie wirkt, anstatt sie zur…

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Erwin Ringel erörtert die Rolle der kindlichen Sexualität

Dass die Sexualität zu den am häufigsten und intensivst verdrängten Trieben des Menschen gehört, war für Erwin Ringel eine der wichtigsten Endeckungen von Sigmund Freud. Auch in der Gegenwart sind viele Menschen seiner Meinung nach weiterhin bestrebt, ganze und sehr wichtige Lebensabschr herrscht in weiten Kreisen die Vorstellung, dass die Kinder engelgleiche Wesen seien, die mit schmutzigen Trieben, insbesondere mit der Sexualität, in Verbindung zu bringen, wird dort fast als Verbrechen bezeichnet.“ Diese Auffassung ist eine Rückkehr in längst überwunden geglaubte Zeiten, in denen eventuelle Spuren von kindlichem Sexualinteresse als ein Symptom schwerer Abnormalität aufgefasst wurden.

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Depressionen bei Kindern nehmen in Deutschland stark zu

Die meisten Kinder sind tatsächlich die meiste Zeit über glücklich. In einer der jüngsten Umfragen zum Thema, dem LBS-Kinderbarometer, antworteten im Jahr 2014 rund 80 Prozent der Neun- bis 14-Jährigen, dass sie sich wohl oder sehr wohlfühlen. Zehn bis 20 Prozent dieser Altersgruppe haben allerdings keine glückliche Kindheit. Sie haben eine schwer zu ertragende Traurigkeit im Blick, sind allein und kennen keine lustvollen Gefühle. Auch Depressionen sind häufiger geworden. Seit dem Jahr 2000 hat sich die Anzahl der Betroffenen nahezu verdoppelt.

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