Die Eifersucht fällt bei Männern und Frauen unterschiedlich aus
Wenn eine monogame Beziehung innerhalb einer Partnerschaft vereinbart ist, verfällt das Recht auf Sexualität mit anderen Frauen oder Männern. Selbst wenn diese Einschränkung gegeben ist, bleiben die Partner auch dann noch autonome Wesen. Denn jede Einengung der persönlichen Autonomie führt zu Belastungen in der Beziehung – sehr häufig sogar zu deren Ende. Grenzen in der Partnerschaft sollten nur dort festgelegt werden, wo es an die Substanz der Beziehung geht. Zu einem der häufigsten Themen, die in der Sprechstunde eines Sexualtherapeuten angesprochen werden, zählt die Eifersucht.
Eifersucht muss nicht das Gegenteil von Liebe sein
Wer die Eifersucht sparsam einsetzt, dem leistet sie sogar gute Dienste. Die Eifersucht ist so alt wie die Menschheit und neuere wissenschaftliche Studien bestätigen sogar, dass selbst Tiere eifersüchtig sein können. Die richtig dosierte Eifersucht dient dem Schutz der Beziehung und den Kindern.
Die Eifersucht des Mannes zielt laut Georg Pfau auf die Eindeutigkeit in der Fortpflanzung ab, und weil Fortpflanzung mit Sexualität zu tun hat, reagieren Männer eher auf sexuelle Provokation mit Eifersucht. Bei den Frauen sieht das anders aus. Sie wollen den Kindern den Vater erhalten und sich selbst ihre Beziehung. Georg Pfau erklärt: „Weibliche Eifersucht zielt auf Konstanz innerhalb der Beziehung ab, auf Unterhalt, sie richtet sich eher auf emotionale Zuwendung, Nähe und Freundlichkeit.“
Die Ehe als lebenslange Institution muss grundsätzlich hinterfragt werden
Die Definition der Ehe als lebenslange Institution muss laut Georg Pfau grundsätzlich hinterfragt werden, da sich die Lebensbedingungen im vergangenen Jahrhundert zu sehr verändert haben. Damit auch natürlich der Bestand von Beziehungen.
Genauso wie sich eine Person verlieben kann, kann sie sich auch wieder entlieben. Vor allem diese Tatsache sollte man jungen Menschen vermitteln. Georg Pfau ergänzt: „Um Beziehungen lohnt es sich zu kämpfen, doch eine Liebesbeziehung endet mit dem Ende der Liebe.“ Dennoch sind glückliche Beziehungen, die ein ganzes Leben dauern, möglich, wenn man das Glück hat, den geeigneten Partner auch tatsächlich zu finden. Laut Georg Pfau ist die Wahrscheinlichkeit einer solchen Begegnung so gering, wie im Lotto sechs Richtige anzukreuzen.
Von Hans Klumbies