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Sex ist ein Spiel zwischen zwei sich liebenden Menschen

Georg Pfau vertritt die These, dass es kaum möglich ist, sexuelle Störungen innerhalb einer Beziehung selbst zu therapieren. Jeder Versuch dazu kann seiner Meinung nach in die falsche Richtung gehen. Denn statt zu heilen, werden in der Regel neue Gräben aufgerissen. Oberstes Ziel bei einer Sexualtherapie bleibt das Gedeihen der Beziehung. Der Therapeut hat den großen Vorteil, nicht emotional in das Paargeschehen involviert zu sein. Daher darf er fast alles sagen, ohne dass dies eine Beziehung beschädigen könnte.

Die Liebe sorgt für Kompromisse

Für die Lösung eines Partnerschaftsproblems muss ganz Grundsätzliches besprochen werden. Sollte das Gespräch zwischen Mann und Frau ins Stocken geraten sein, gibt es für den Therapeuten Wege, es wieder in Gang zu bringen. Georg Pfau erklärt: „Wenn das Reden schon Probleme macht, kann der Sex wohl auch ist zu Schuldgefühlen gegenüber dem eigenen Partner, der ja um seine Sexualität betrogen wird.“

In der Sexualtherapie ist der erste Schritt, den angeblich Schuldigen von seiner Schuld zu befreien, denn Schuld gibt es zum Beispiel in der Religion, aber nicht in der Sexualität. Sex ist für Georg Pfau ein Spiel zwischen zwei sich liebenden Menschen, niemand ist dem anderen etwas schuldig, jeder tut sein Mögliches. Sexualität ist seiner Meinung nach eben keine Pflicht, weder in der Häufigkeit, noch in ihren Inhalten. Georg Pfau erläutert: „Wenn Sexualität ein Ausdruck der Liebe ist, dann darf sie nicht benützt werden, um den anderen zum Schuldigen zu machen.“

Vorausgesetzt es gibt ein ehrliches Bemühen der Partner, eine Beziehung wieder auf tragfähige Beine zu stellen, gibt es laut Georg Pfau kein Versagen in der Therapie. Die Liebe wird ganz selbstverständlich dafür sorgen, dass es Kompromisse geben wird. Manchmal ist es dafür allerdings erforderlich, die Art und Weise des Denkens über die eigene Sexualität und die des Partners zu verändern. Doch das ist auch möglich, wenn der Wille und eine gewisse intellektuelle Flexibilität vorhanden sind.

Von Hans Klumbies

 

 

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