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Eine Heirat ist die größte Lebensentscheidung

Heutzutage heiraten viele Menschen viel später als früher. Dabei blenden sie oft alle Bedenken aus, ob sie wirklich bis an ihr Lebensende treu sein und sich nie von diesem Partner trennen werden. Dabei unterschätzen die meisten völlig, wie sich ein Mensch zwischen 30 und 40 Jahren nochmals grundlegend in seiner Persönlichkeit verändert. Andreas Salcher weiß: „Da bauen sich dann viele, manchmal auch unüberwindbare Probleme auf.“ Es beginnt ein ständiges Ringen, in welchem Ausmaß man bereit ist, seine eigenen Lebensträume zurückzustellen. Will man dem Partner entgegenkommen und das Wohl der Kinder nicht gefährden? Zu heiraten und Kinder in die Welt zu setzen ist wahrscheinlich die größte Lebensentscheidung. Diese sollte man jedoch nur mit der nötigen Lebensreife treffen. Dr. Andreas Salcher ist Unternehmensberater, Bestseller-Autor und kritischer Vordenker in Bildungsthemen.

Potenzielle Ehepartner sollten ihre Zweifel ernst nehmen

Jedenfalls sollte man vor der Heirat an Friedrich Schiller denken, der mahnte: „Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich das Herz zum Herzen findet! Der Wahn ist kurz, die Reu´ ist lang.“ Es wäre eher verwunderlich, wenn Menschen vor einer so großen Lebensentscheidung keine Zweifel hätten. Im Gegenteil, wer diese völlig ausblendet, wird bei der ersten Krise umso heftiger davon geplagt. Die Frage ist nur, ob die Gefühle und Argumente, die für die Ehe sprechen, die Bedenken deutlich überwiegen.

Ist das nicht der Fall, dann sollten potenzielle Ehepartner ihre Zweifel ernst nehmen. Vor allem dann, wenn sich die Frau unsicher ist. Es gibt allerdings auch eine gute Nachricht für Heiratswillige. Geben sich beide Partner voller Zuversicht ihr Jawort auf dem Standesamt, so scheitert die Ehe nur in einem von siebzehn Fällen. Man sollte jedoch auf keinen Fall davon ausgehen, dass Liebe die Zweifel schon hinwegwischen wird. Es gibt keinerlei Hinweise, dass Probleme in der Ehe nachlassen oder verschwinden.

Im Judentum dient der Sex auch der Lust

Eher tendieren sie dazu, zu eskalieren. Psychologieprofessor Thomas Bradbury warnt heiratswillige Paare, ihre Zweifel nicht leichtsinnig zu ignorieren: „Glauben Sie, dass die Zweifel sich in Luft auflösen, sobald sie eine Hypothek und zwei Kinder haben? Sie sollten nicht darauf zählen!“ Zwar raten die Psychologen unsicheren Paaren nicht prinzipiell von der Hochzeit ab. Doch es ist die Sache wert, zu erkunden, was einen so nervös macht. Es gibt nicht den richtigen Zeitpunkt, zu heiraten, aber den richtigen Menschen dafür.

Im Judentum ist ein erfülltes Liebesleben ein Gebot – allerdings nur innerhalb der Ehe. Andreas Salcher erläutert: „Sex dient nicht nur der Fortpflanzung, sondern explizit auch der Lust und dem Vergnügen.“ In diesem Verständnis hatten Adam und Eva schon Sex im Paradies, bevor sie vom Baum der Erkenntnis aßen. Die Frau hat, ebenso wie der Mann, ein verbrieftes Recht auf sexuelle Befriedigung. Damit die wechselseitige Anziehungskraft möglichst lange erhalten bleibt, soll der Sex koscher sein. Koscherer Sex bedeutet, dass die Frau nach ihrer Periode noch sieben Tage wartet. Quelle: „Das ganze Leben in einem Tag“ von Andreas Salcher

Von Hans Klumbies

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