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Die reife Liebe ist für Peter Lauster reine Selbstfindung

Peter Lauster behauptet zuerst einmal, dass in der Kontemplation und Meditation die Liebe entsteht. Diese Liebe fragt nicht nach Gegenliebe, sondern strömt aus einer Person heraus und umschließt die Umwelt. In diesem Zustand der Liebesfähigkeit ist der Mensch bereit zu lieben, ohne dabei irgendwelche Berechnungen anzustellen. Bei der Liebe zur Natur ist dieser Zustand ganz selbstverständlich. Bei der Liebe zu einem Menschen ist die Sachlage schon etwas schwieriger. Meistens erwarten die Liebenden, dass ihre Liebe erwidert wird. Das Modell für diese Liebe entsteht in der Kindheit, in der Liebesbeziehung zwischen Mutter und Kind.
Der Erwachsene ist nicht freier als das Kind

Das Baby ist abhängig von der Mutterliebe und sein ganzes zukünftiges Leben und seine Persönlichkeitsentwicklung hängen davon ab, ob es von der Mutter geliebt wird oder nicht. In einer geliebten Person kann sich ein Liebender spiegeln und ist euphorisch, wenn er Zustimmung erhält, wenn er gelobt wird und wenn ihm versichert wird, so wie er ist, ist er goldrichtig und liebenswert.

Von den Eltern war das Kind abhängig, weil es bei ihnen Schutz und Geborgenheit suchte, vom Partner ist der Liebende abhängig, weil er von ihm ebenfalls Schutz und Geborgenheit und dazu noch Sex und die Anerkennung des eigenen Selbst sucht. Für Peter Lauster ist es eine Illusion zu glauben, als Erwachsener können man freier, unabhängiger und offener leben.

Die reife Liebe ist  auf das eigene Sein gegründet

Für Peter Lauster unterscheidet sich die wirkliche Selbstfindung von der Spiegelung im anderen Menschen fundamental. Die autonome Selbstfindung ist die Findung des eigenen Selbst, ohne andere Menschen danach zu fragen, was sie von einem halten und wie sie sein Selbst einschätzen. Denn nur man selbst kann eine Antwort darauf geben. Die reife Liebe ist unerschütterlich auf das eigene Sein gegründet. Reife Liebe als Prozess und Zustand ist nichts anderes als Selbstfindung.

Kurzbiographie: Peter Lauster

Der Dipl.-Psychologe Peter Lauster, der 1940 in Stuttgart geboren wurde, studierte Psychologie, Philosophie, Anthropologie und Kunstgeschichte in Tübingen. Seit 1971 leitet er in Köln die „Praxis für psychologische Diagnostik und Beratung“. Viele seiner Sachbücher wurden zu Bestsellern und er gehört zu den meistgelesenen deutschen Psychologen.

Im Econ-Verlag erschienen unter anderen folgende Bücher: „Die sieben Irrtümer der Männer“, „Lebenskunst“, Lassen Sie sich nichts gefallen“, Lassen Sie der Seele Flügel wachsen“, Menschenkenntnis“, „Über die Liebe“, „Wege zur Gelassenheit“, „Selbstfindung“ und „Der Sinn des Lebens“.

Von Hans Klumbies

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