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Die Liebe gehört zu den Primärtrieben des Menschen

Der Primatenforscher Harry Harlow weigerte sich Begriffe wie „Nähe“ zu benutzen, wenn er „Liebe“ meinte. Er beschrieb die Liebe als wunderbaren Zustand, tief, zärtlich und lohnenswert. Er war der Meinung, dass die Psychologen darin versagt hätten, Liebe und Zuneigung wissenschaftlich zu analysieren. Der Behaviorismus behauptet, menschliche Wesen werden durch ihre primären Triebe wie Hunger, Durst, Auslöschung, Schmerz und Sex motiviert. Andere Motive wie Liebe und Zuneigung gelten als zweitrangig. Harry Harlows Buch „The Nature of Love“ katapultierte diese Theorie auf den Friedhof der Wissenschaften.
Harry Harlow: „Liebe ist blind“

In anderen Experimenten mit seinen kleinen Rhesusaffen wies er nach, dass die enge Bindung, die zu den Müttern aufgebaut wird, an erster Stelle steht, ganz gleich, wie sie aussehen mögen und wie gleichgültig sie das Baby behandeln. Die Qualität der Bemutterung erwies sich als unerheblich, entscheidend war die bloße Existenz einer Mutterfigur, um gesund und glücklich aufzuwachsen. Harry Harlow folgerte daraus: „Liebe ist blind.“

Doch später stellte sich heraus, dass die kleinen Äffchen, die mit Ersatzmüttern aus Stoff aufgewachsen waren, soziale Verhaltensauffälligkeiten zeigten, da sie von ihnen kein normales Verhalten gelernt hatten und von anderen Affen isoliert gewesen waren. Angemessenes Verhalten in der Gruppe war ihnen fremd.
Dennoch hat Harry Harlows Forschung viel bewirkt. So gehen zum Beispiel die Empfehlungen an junge Mütter, möglichst häufigen Hautkontakt mit ihren Babys zu pflegen, auf seine Entdeckungen zurück.

Von Hans Klumbies

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