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Die Lebenserwartung steigt ständig

Im Jahr 1900 in Deutschland oder Österreich Geborene hatten eine durchschnittliche Lebenserwartung von 63 Jahren. Andreas Salcher ist am 18. Dezember 1960 geboren. Von damals bis heute ins Jahr 2018 stieg die durchschnittliche Lebenserwartung um 16 Jahre. Andreas Salcher betont: „Diese 16 Jahre sind ein wunderbares Geschenk, wenn wir es rechtzeitig auspacken und wertschätzen.“ Dabei geht es nicht darum dem Leben mehr Jahre abzuringen, sondern jeden Tag mit mehr Leben zu erfüllen. Wer kein Zen-Mönch ist, schafft diesen Anspruch nur selten. Dabei könnte jeder Tag viele Leben haben. Diese besonderen Tage gilt es zu leben und zu sammeln. Das Geschenk der gewonnenen Jahre wird umso größer, je mehr man dafür tut, indem man gesund lebt und seinem Leben immer wieder Sinn gibt. Andreas Salcher ist Unternehmensberater, Bestseller-Autor und kritischer Vordenker in Bildungsthemen.

Die Aufschieberitis ist weit verbreitet

Die 16 zusätzlichen Jahre für die in den Sechzigerjahren geborenen sind ein großes Geschenk. Sie bedeuten sehr viel Zeit, wenn man daran denkt, wie viel man von seiner Geburt bis zu seinem 16. Lebensjahr erlebt hat. Das ist der große Reiz. Andreas Salcher stellt fest: „In den 16 gewonnenen Jahren können wir unglaublich viele Dinge erleben, lernen und weitergeben. Vor allem wird es Zeit, jene Ziele anzugehen, die wir bisher aufgeschoben haben, mit „guten“ Gründen, wie „das mache ich morgen, nächste Woche, so etwas braucht ja eine gute Vorbereitung, nächstes Jahr ganz sicher …“.

Viele Menschen schieben vor allem jene Dinge auf, die mit Anstrengung verbunden sind, wie das Lernen für eine Prüfung in der Schule oder die Vorbereitung auf eine schwierige berufliche Herausforderung. Allein der Gedanke daran, lässt sie unzählige andere Beschäftigungen einfallen, die erledigt werden sollten, ehe sie sich mit voller Energie ans Werk machen können. Interessanterweise lässt die Tatkraft plötzlich nach, sobald sie endlich wirklich starten wollen.

Es gibt viele Herausforderungen ohne Endtermin

Im Englischen klingt das Wort „Prokrastination“ freundlicher als im Deutschen das furchtbare Wort „Aufschieberitis“. Andreas Salcher erläutert: „Gemeint ist damit nicht das gelegentliche Trödeln oder Unterbrechen von Arbeiten, sondern wenn dieses Verhalten krankhaft wird und mit starkem Leidensdruck verbunden ist.“ Im Entscheidungszentrum des Gehirns kämpft ständig der Affe, der Spaß im Augenblick haben und sich nicht anstrengen will, mit der Stimme der Vernunft, die plant und an die Zukunft denkt.

Dazu kommt noch der Panikmacher, der erst auftaucht, sobald die Abgabefrist ganz nahe ist. Dieses System der „Bis-zur-letzten-Sekunde-Drücker“ funktioniert nicht optimal, aber die Hardcore-Aufschieber kommen trotz viel Stress damit zurecht. Andreas Salcher fügt hinzu: „Das Problem ist, dass es viele Herausforderungen ohne Endtermin gibt, wie zum Beispiel Sport zu betreiben, zur Vorsorgeuntersuchung zu gehen, eine Start-up-Idee zu verwirklichen, sich von einem Partner zu trennen oder die alte Wohnung zu kündigen, um eine bessere zu finden.“ Quelle: „Das ganze Leben in einem Tag“ von Andreas Salcher

Von Hans Klumbies

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