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Alexander Mitscherlich erforscht das Phänomen der Grausamkeit

Brutales, grausames Verhalten von Mensch zu Mensch begleitet die Menschheitsgeschichte. Grausamkeit beherrscht auch viele Phantasien über ein Leben nach dem Tode und hat für Alexander Mitscherlich noch andere erstaunliche Aspekte. Als individueller Verstoß, zum Beispiel bei einer absichtlichen Körperverletzung, wird sie mit Gefängnisstrafen bedroht. Im Falle der Diskriminierung einer Rasse oder Minderheit etwas stimulieren sich ganze Völker zur „Hexenjagd“ und finden Lynchjustiz und ähnliches durchaus in Ordnung. Alexander Mitscherlich fügt hinzu: „Entsprechend unterschiedlich verläuft die Schuldverarbeitung, je nachdem, ob die Handlung kollektiv gebilligt war oder nicht.“ Alexander Mitscherlich nützt diese kollektiven Ausbrüche von Wut, die sich durch Qual, Angst und Tötung des Opfers entspannen will, um die Grausamkeit von der Zerstörungswut und der Lust an der Zerstörung abzugrenzen.

Der Mensch rottet Tierarten aus und verwandelt ganze Landstriche in Wüsten

Die Absicht der Zerstörung richtet sich ist der Anlass einer zerstörten Ökologie ist. Als Beispiele nennt Alexander Mitscherlich die vielen ausgerotteten Tierarten und die vom Menschen in Wüste verwandelte Landstriche.

Alexander Mitscherlich erklärt: „Die Wurzeln dieses destruktiven Verhaltens, der Rückgriff auf brutale Gewalt der Überlegenheit und Ausagieren der Macht, wo immer unsere unmittelbar gefühlten Triebbedürfrzen des Opfers verbundenes Handeln, gegen einen Artgenossen richtet.

Kurzbiographie: Alexander Mitscherlich

Der Arzt, Psychoanalytiker und Schriftsteller Alexander Mitscherlich, geboren am 20. September 1908 in München, leitete von 1960 bis 1976 das von ihm gegründete Sigmund-Freud-Institut in Frankfurt am Main. Im Jahr 1969 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Zu seinen Hauptwerken zählen: „Auf dem Weg zur vaterlosen Gesellschaft“, „Die Unwirtlichkeit unserer Städte“, „Die Unfähigkeit zu trauern“ sowie „Die Idee des Friedens“. Alexander Mitscherlich starb am 26. Juni 1982 in Frankfurt am Main.

Von Hans Klumbies

 

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