Die Liebe zwischen Enkeln und Großeltern ist etwas Besonderes
Die Liebe zwischen Großeltern und Enkeln ist in den meisten Fällen unkompliziert. Selbst die Freiheit in den modernen Gesellschaften konnte dieser Beziehung wehr als je zuvor dazu bereit. Wilhelm Schmid lebt als freier Autor in Berlin und lehrt Philosophie als außerplanmäßiger Professor an der Universität Erfurt.
In der Grundstruktur ihres Lebens sind die Großeltern ihren Enkeln sehr nahe
Dabei ist die Beziehung zwischen Enkeln und Großeltern sehr wohl von modernen Herausforderungen beeinträchtigt: Großmutter und Großvater wohnen oftmals n viel dafür, um geistig und körperlich fit zu bleiben. Am faktischen Älterwerden kann allerdings keine, auch noch so gepriesene Methode, etwas ändern.
In der Grundstruktur ihres Lebens sind die Großeltern, die sich aufgrund eingeschränkter Mobilität vor den Techs, in der Dinge und Menschen verharren können, statt ständig fluktuieren zu müssen.“
Großeltern und Enkel profitieren gegenseitig voneinander
Die gemeinsame Wirklichkeit von Großeltern und Enkeln kann sich zeitlich ausdehnen und wird nicht von Eile und Gehetztheit dominiert. Sie können laut Wilhelm Schmid Stunden für eine kurze Wegstrecke brauchen und dabei auf Schritt und Tritt kleine Abenteuer erleben. Liebevoll gepflegte, vertrauenswürdig wiederkehrende Rituale und Gewohnheiten, die ein ruhiges Leben erlauben, bilden Oasen in einer zyklischen Zeit in der Allgegenwärtigkeit der modernen Hektik des Berufslebens.
Die Großeltern haben Zeit, den Enkeln zuzuhören und ihnen die Dinge der Welt zu erklären, ihnen vorzulesen und mit ihnen etwas zu unternehmen. Das können spektakuläre Ausflüge sein, aber auch alltägliche Arbeiten, an denen die Enkel mithelfen können. Einige Jahre später werden die Großeltern, sofern sie sich noch nicht die neuesten Techniken angeeignet haben, von den Heranwachsenden in ihrem Gebrauch unterrichtet. Die modernen Kommunikationsmittel erlauben es dann den Großeltern, selbst über große Distanzen hinweg, mit ihren Enkeln in Verbindung zu bleiben.
Von Hans Klumbies