Entspannung schützt vor der Erschöpfung des Willens

Der Physiker und Publizist Ulrich Schnabel hat n lässt. In diesem Beispiel geht es nicht nur um die Unterscheidung zwischen Wichtigem und Unwichtigem, sondern um etwas viel Grundlegenderes – um das Ausmaß der Willenskraft eines Menschen oder in der Sprache der Psychologen, um die Fähigkeit zur Selbstkontrolle. Über dieses wertvolle Gut verfügt der Mensch leider nur in begrenzter Menge, wie wissenschaftliche Untersuchungen gezeigt haben. Ulrich Schnabel vergleicht die Willenskraft mit einem Muskel, der nur bis zu einer bestimmten Spannkraft belastbar ist. Wird diese überschritten, reißt er.

Die Selbstkontrolle beeinflusst viele Verhaltensweisen der Menschen

Ulrich Schnabel zitiert den Sozialpsychologen Roy Baumeister, der durch Versuche zu der Erkennt Mühe, Wichtiges von Unwichtigem zu trennen.“

Psychologen haben in allen möglichen Experimenten demonstriert, dass das Maß der Selbstkontrolle viele Verhaltensweisen des Menschen beeinflusst. So zeigten sie zum Beispiel, dass Menschen aggressiver auf Provokationen reagierten, wenn sie im Vorfeld ein hohes Maß an Selbstkontrolle aufbringen mussten. Ulrich Schnabel nennt weitere Versuche: „Andere belegen, dass Menschen mit geschwächter Willenskraft mehr Mühe haben, den eigenen Rededrang zu beherrschen, sexuelle Impulse zu unterdrücken oder den Drang, hemmungslos Geld auszugeben.“

Die Selbstkontrolle darf nicht überfordert werden

Viele Psychologen empfehlen, die Fähigkeit zur Selbstkontrolle nicht zu überfordern und dafür zu sorgen, dass der Speicher der Willenskraft nie vollständig leer wird. Ulrich Schnabel schreibt: „Wer sich zu viel auf einmal vornimmt, läuft nicht nur Gefahr, das Ziel zu verfehlen – sondern geradezu ins Gegenteil zu kippen.“ Je radikaler die guten Vorsätze beispielsweise bei einer Diät sind, desto größer ist die Gefahr, irgendwann einer hemmungslosen Fressattacke zum Opfer zu fallen.

Laut Ulrich Schnabel ist das Rezept gegen einen erschöpften Willenspeicher übrigens denkbar einfach. Es besteht für ihn nur aus einem einzigen Wort: Entspannung. Ulrich Schnabel erklärt: „Schon drei Minuten aktiver Entspannung können die kurz zuvor erschöpfte Willenskraft wieder auffrischen.“ Der Psychologe Alex Bertrams von der Uhrte Willensanstrengung gekennzeichnet sind – zum Beispiel bei einer Umstellung der Ernährungsweise – können derartige Entspannungsverfahren eine sinnvolle Strategie darstellen, um die nötige Willenskraft verfügbar zu halten.“

 Von Hans Klumbies

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One Thought to “Entspannung schützt vor der Erschöpfung des Willens”

  1. Wollen, so sagt das Herkunftswörterbuch, kommt von Wählen.
    „Ich will essen“ heißt: „Ich wähle essen.“ Um satt zu werden, muss man a) einmal wählen und b) essen. Mehr ist hr wollen“ oder „stärker wollen“ oder „fester wollen“ wird niemand satt. Die Mähr vom starken, festen, guten Willen ist blanker Unsinn. Wenn jemand „wenigstens seinen guten Willen gezeigt“ hat, denkt jeder von ihm: „Er ist ein Trottel, er kann es nicht.“
    In einer COUÉ-Presseinfor habe ich einmal dargelegt, dass gerade der schwächste Wille am stärksten wirkt, denn – das wusste schon Coué: „Nicht der Wille ist der Antrieb unseres Handelns sondern die Vorstellungskraft.“ Das, was der Mensch sich vorstellt, dazu treibt es ihn. Den Willen sehe ich im übrigen auch nur als eine Funktion des Geistes und damit der Vorstellung: Der Mensch hat eine Vorstellung davon, wie es aussehen soll, wie es schmeckt, ……. und was er will.
    Gerade die sog. Willenspsychologie hat die Leute stets in die Sackgasse der Anstrengung und damit der Erschöpfung der begrenzten bewussten Kräfte gelockt. Coués Psychologie der Vorstellungskraft dagegen erreicht im feinen Umgang mit den unbegrenzten Kräften des Unbewussten das Mögliche.
    Ich grüße freundlich.
    Franz Josef Neffe

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