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Die Wahl der Worte kann entscheidend sein

Alle Reaktionen anderer Menschen sind Feedbacks. Dieses Wissen hilft, die eigene Kommunikation so lange zu verändern und anzupassen, bis man das Resultat bekommt, das man möchte. Thomas W. Albrecht erklärt: „Kommst du mit einem bestimmten Verhalten nicht zum gewünschten Ergebnis, hilft es nicht, dasselbe Verhalten mit mehr Engagement zu wiederholen. Nur lauter oder langsamer zu sprechen, macht meist keinen Sinn.“ Thomas W. Albrecht rät andere Worte und andere Formulierungen zu wählen und in der Sprache seines Gegenübers zu sprechen. Auf diese Weise findet man Zugang zu ihm. Durch die Art und Weise, wie man aufgewachsen ist, wie man erzogen worden ist, welche Bildung man erfahren hat, unterscheidet sich der Sprachgebrauch von anderen Menschen. Thomas W. Albrecht ist Experte für Kommunikation und Rhetorik.

Mit intelligenten Menschen spricht man anders als mit dummen

In der täglichen Kommunikation wird man sich dem Sprachgebrauch seiner Gesprächspartner anpassen wollen. Thomas W. Albrecht rät: „Höre zu, wie sich die Menschen in deinem Umfeld ausdrücken, welche Worte und Formulierungen sie wählen und mache es ihnen nach. Dadurch stellst du sicher, in einer Art und Weise zu sprechen, die den anderen Menschen geläufig und verständlich ist.“ Was man von einem Menschen hält, wie man ihn einschätzt, entscheidet darüber, wie man sich diesem Menschen gegenüber verhält.

Hält man jemanden für intelligent, spricht man anders mit ihm als mit jemandem, den man für einen ausgemachten Deppen hält. Besitzt man ein besonderes Vertrauen in die Fähigkeiten einer Person, ist man geneigt, diese zu fördern und jeden noch so kleinen Entwicklungsfortschritt zu erkennen. Glaubt man, dass der andere jedoch vollkommen unfähig ist, würde man nicht einmal versuchen, ihn zu unterstützen. Wer von sich selbst glaubt, eine besondere Fähigkeit erlangen zu können, wird alles unternehmen, um diese zu entwickeln.

Thomas W. Albrecht stellt den Rosenthal-Effekt vor

Zweifelt man jedoch daran, fängt man gar nicht an, sich diese Fähigkeit anzueignen. Der deutschamerikanische Sozialpsychologe Robert Rosenthal hat diesen Effekt genauer untersucht und damit Ende der 1960er-Jahre viel Aufsehen erregt. Thomas W. Albrecht erläutert: „Seine Experimente haben gezeigt, dass Lehrer, die davon überzeugt sind, es mit hochbegabten Schülern zu tun zu haben, diese mehr fördern, öfter anlächeln und mehr konstruktives Feedback geben.“

Auch wenn die jeweiligen Schüler nicht hochbegabt waren, wirkten sich die Erwartungen und die Verhaltensweisen des Lehrers und das positive Klima insgesamt auf ihre Leistungen aus: Sie entwickelten sich überdurchschnittlich. Umgekehrt war es genauso der Fall. Thomas W. Albrecht weiß: „Dieses als Pygmalion- oder Rosenthal-Effekt“ bezeichnete Phänomen entspricht der selbsterfüllenden Prophezeiung oder besser gesagt: Egal, ob du glaubst, dass du es kannst oder glaubst, dass du es nicht kannst – du hast in jedem Fall recht. Quelle: „Die besondere Kraft der achtsamen Sprache“ von Thomas W. Albrecht

Von Hans Klumbies

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