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Echte Begegnungen sind selten

Eine der sichersten und schönsten Wege, mit sich selbst in Kontakt zu sein, besteht paradoxerweise darin, mit anderen in Kontakt zu stehen. Das Paradoxe daran ist, dass die Menschen sich hier ja nicht primär selbst wahrnehmen, sondern eben jemand anderen. Georg Milzner weiß: „Wirkliche Begegnung ist niemals der Feind der Selbstaufmerksamkeit. Diese würde nur da gefährdet, wo die Fremdaufmerksamkeit ausschließlich funktional gespendet würde.“ Wer beispielsweise als Arzt einem Burn-out-Syndrom erliegt, der hat ja nicht ständig bereichernde Begegnungen erlebt. Sondern eine unbefriedigende Durchschleusung von Patientenreihen, die ein echtes Miteinander nicht möglich…

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Bilderfluten rauben viel Energie

Niemand stellt die Dinge so perfekt dar wie die Werbung. Es gibt inzwischen eine Bildbearbeitungsindustrie, die dafür sorgt und den Sog in diese Richtung verstärkt. Eine der heftigsten psychischen Überlastungen durch die Digitalisierung hängt mit der immensen Bilderflut zusammen. Mit dieser überschwemmen die Bildschirmmedien die User. Wolfgang Schmidbauer stellt fest: „Dadurch entsteht eine Unruhe, die Energie kostet. Die Bilder saugen uns in einen Strudel, der aus einer spontanen Freude am Schönen und Aufregenden seine Kraft gewinnt.“ Diese Kraft artet aus zum Verhängnis, sobald eine überoptionale Welt zum ständigen Begleiter der…

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Das Selbst wächst in der Auseinandersetzung mit sich und der Welt

Es gibt Menschen, die nur wenig von dem, was sie eigentlich ausmacht, wissen. Dies erlebt man zunächst in der Form eines Mangels. Georg Milzner ergänzt: „Eines Mangels an innerer Vielfalt und eines Mangels an Authentizität. Diese gründet sich nämlich darauf, dass wir uns als Ganzheit wahrzunehmen vermögen.“ Wo immer die Identifikation mit nur einem Teilbereich an die Stelle der Ganzheit tritt – etwa dem beruflichen Erfolg, der Abstammung, den sexuellen Erfolgen, der künstlerischen Begabung, der Sportlichkeit o. Ä. – spricht man in der Psychologie von einer brüchigen Konstruktion. Und sobald…

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Vertrauen vermindert das Gefühl der Machtlosigkeit

Soziale Kompetenzen stellen eine wichtige innere Ressource für die Bewältigung von Unsicherheit dar. Menschen mit hohen sozialen Kompetenzen können leicht Beziehungen zu anderen Menschen anknüpfen, aufrechterhalten und befriedigend gestalten und haben kein Problem damit, andere Menschen um Hilfe oder Unterstützung zu bitten, wenn es die Lage erfordert. Auch andere Eigenschaften einer Persönlichkeit helfen dabei, sich angesichts unsicherer Ereignisse und Anforderungen zu behaupten. Ernst-Dieter Lantermann nennt als Beispiele das Bedürfnis nach kognitiver Geschlossenheit und die Vorliebe für erregende Ungewissheit. Eine weitere bedeutsame Ressource für einen gelingenden Umgang mit unsicheren Anforderungen stellen…

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