Ohne Vertrauen funktioniert keine Gesellschaft
Wissenschaftler überrascht es ln, um hundertprozentig sicher zu sein, ob seine Handlungen die gewünschten Folgen hervorbringen oder ob ein anderes Mitglied der Gesellschaft so handelt, wie man es selbst erwartet. Wer jede Gefahr eliminieren wollte, müsste extrem viel Geld und Zeit aufwenden. Der Soziologe Niklas Luhmann entwickelte für das Vertrauen folgende Definition: „Vertrauen ist ein Mechanismus zur Reduktion sozialer Komplexität.“ Diese Erkenntnis gilt für alle Bereiche des Lebens.
Vertrauen wurde in und durch die Moderne erfunden
Da es die Möglichkeit der Sanktion gibt, vertrauen die meisten Menschen ihren Mitmenschen. Jeder, der das Vertrauen eines anderen enttäuscht hat, kann seinen guten Ruf nur mit großer Mühe wieder herstellen. Der Verlust des Ansehens überträgt sich auch auf die Beziehungen zu anderen Menschen, wenn der Vertrauensmissbrauch allgemein bekannt wird. Das ursprünglich rein zwischenmenschliche Gefühl des Vertrauens, hat in der Gegenwart auch die Bereiche der Gesellschaft und Politik erobert.
Der Begriff der Vertrauenskrise ist omnipotent in allen Medien, wenn Bankmanager oder Politiker nach Ansicht der Bürger versagt haben. Ute Frevert, Historikerin am Berliner Max-Planck-Institut für Bildungsforschung erklärt: „Die Obsession für das Vertrauen ist eine moderne Erregung. Vertrauen wurde in und durch die Moderne erfunden.“ Dennoch glaubt auch Ute Frevert, dass ein gewisses Grundvertrauen wahrscheinlich eine anthropologische Grundlage hat.
Vertrauen erzeugt ein Glücksgefühl
Die Historikerin ist sich sicher, dass die Entstehung der modernen Institutionen, wie beispielsweise des Justiz- und Finanzsystems, der Entwicklung von Vertrauen einen mächtigen Schub gegeben hat. Ute Frevert sagt: „Die Tatsache, dass meine Rechte und Interessen durch das Gesetz, die Polizei und den Staat geschützt sind, macht es mir viel leichter, jemanden zu trauen, den ich nicht kenne.“
Ute Frevert ist sich sicher, dass es die modernen Menschen lieben, einander zu vertrauen. Sie postuliert: „Wir fühlen uns glücklicher, wenn wir vertrauen können, und wir missbilligen es, wenn wir Menschen als argwöhnisch oder misstrauisch erleben.“ Noch im 18. Jahrhundert verbanden die Menschen das Gefühl des Vertrauens einzig und allein mit Gott. Erst in den nachfolgenden Jahrhunderten eroberte der Siegeszug des Vertrauens den sozialen und politischen Sektor.
Inzwischen werben selbst Supermarktketten und Bankinstitute um das Vertrauen ihrer Kunden. Dahinter steckt die Absicht, ein rein ökonomisches Verhältnschlichen Gefühl aufzuwerten. Deshalb war für viele Menschen die Finanzkrise nicht nur ein handwerkliches Versagen der Bankmanager, darüber hinaus fühlten sie sich von den Bankern emotional missbraucht.
Von Hans Klumbies
Hallo,
klasse Bericht. Hast du das alles selbst geschrieben/recherchiert oder beziehst du die Texte aus vorgefertigten Quellen. Falls alles von dir selbst kommt, muss ich echt meinen Respekt ausdrücken für die Arbeit.
Hallo,
zuerst einmal vielen Dank für das Lob. Ich schreibe alle Artikel von http://www.wissen57.de selbst. Meine Quellen sind verschiedenste Printmedien wie beispielsweise die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die Süddeutsche Zeitung, Die Zeit und Der Spiegel. Außerdem besitze ich sehr viele Bücher, in denen ich zu bestimmten Themen recherchieren kann.
Mit freundlichen Grüßen
Hans Klumbies