Größerer Reichtum führt nicht zu mehr Glück
Das Easterlin-Paradox beruht darauf, dass Menschen sich und ihr Einkommen immer mit anderen Menschen vergleichen. Sie fühlen sich glücklich, wenn sie mehr haben. Der Jagd nach einem höheren Einkommen opfern viele Menschen im exzessiven Ausmaß jene Dinge, die sie wirklich zufriedener machen. Sie büßen Beziehungen ein, belasten ihr Familienleben und haben Stress mit ihren Arbeitskollegen. Richard Layard kritisiert: „Unsere Gesellschaft misst Menschen immer stärker daran, wie sie im Wettbewerb mit anderen abschneiden.“ Viele Menschen vergleichen sich außerdem selbst ständig mit anderen und bei allen möglichen Dingen.
Alle Schulen sollten Unterricht in Lebenskunde einführen
Die bedeutendste Ursache dafür, dass Menschen richtig unglücklich sind, stellen psychische Krankheiten dar. In den westlichen Gesellschaften ist das ein größerer Faktor als die Arbeitslosigkeit. Sensible Menschen werden schon in jungen Jahren immer mehr Stress ausgesetzt. Dabei stehen sie noch dazu in einem ständigen Wettbewerb – um gutes Aussehen, um Sex, um alles Mögliche. Richard Layard rät: „Alle Schulen sollten auf das Ziel verpflichtet werden, nicht nur die intellektuelle Entwicklung der Schüler zu fördern, sondern auch deren Wohlbefinden. Wir brauchen Unterricht in Lebenskunde, in den Prinzipien eines guten Lebens.“ Dabei geht es unter anderem um den Umgang mit Alkohol und Sex oder darum, wie man später ein guter Vater oder eine gute Mutter wird. Quelle: Süddeutsche Zeitung
Von Hans Klumbies