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Die Empathie ist eine der wichtigsten menschlichen Fähigkeiten

Kurt Langbein definiert Empathie als die Fähigkeit zum Einfühlen und Nachempfinden der Erlebnisse, Haltungen und Gefühle anderer. Durch Empathie können Menschen Beziehungen aufbauen und erhalten. Sie ist eine Vorrausetzung für moralische Handlungen und wird bereits von Kleinkindern praktiziert. Die Empathie gehört also zu den grundlegenden Eigenschaften eines Menschen. In der Psychotherapie, die tiefenpsychologisch orientiert ist, werden die emphatischen Fähigkeiten des Klienten und des Therapeuten schon lange gezielt genutzt. Der Psychiater und Neurobiologe Joachim Bauer bestätigt dies: „Die im Therapeuten durch den Patienten unwillkürlich ausgelösten Resonanzen haben einen hohen Informationswert und sind eine entscheidende Hilfe, um die Richtung der Therapie zu steuern.“ Kurt Langbein hat unter anderem den Bestseller „Bittere Pillen“ geschrieben, eines der erfolgreichsten Sachbücher im deutschen Sprachraum. Sein aktuelles Werk heißt „Weissbuch Heilung“ und ist im Ecowin Verlag erschienen.

Das Mitleid ist sehr unterschiedlich ausgeprägt

Um der Empathie auf die Spur zu kommen, werfen die Forscher der Sozialen Neurowissenschaft einen Blick in die Gehirne von Testpersonen, die sie Situationen aussetzen, in denen Menschen normalerweise empathisch reagieren. So beobachten sie zum Beispiel, was im Gehirn eines Menschen passiert, dessen Partner einen Stromstoß in die Hand bekommt.

Das Mitleid lässt Menschen also im wahrsten Sinne des Wortes mitleiden. Allerdings ist diese Fähigkeit bei den Menschen sehr unterschiedlich ausgeprägt und lässt sich auch verändern. Das Gehirn lässt sich zum Beispiel zu mehr Mitleid motivieren, wenn davor persönliche Daten über die andere Testperson bekannt werden. Der Forscher Claus Lamm, der sich in Wien der Sozialen Neurowissenschaft verschrieben hat, erklärt: „Schon das Nachdenken darüber, dass jemand anderes, so wie ich auch, Gedanken, Gefühle etc. hat, kann dazu führen, dass diese Person eher als menschliches Wesen wahrgenommen wird.“

Von Hans Klumbies

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