Kindliche Aggression führt leicht zu Jugendkriminalität
Gereizte, isolierte Kinder sind Opfer und können zahlreiche Fälle aufzählen, wo sie zu Unrecht bestraft wurden. Eines zeichnet diese Kinder noch aus. Daniel Goleman erklärt: „Haben sie sich erst in den Zorn hineingesteigert, fällt ihnen als Reaktion nur eines ein – um sich zu schlagen.“ Diese Aggressiven neigen zu vorschnellen Urteilen, wodurch ihre Wahrnehmung stark verzerrt wird.
Aggressive Kinder sind emotional sehr verletzlich
Sie handeln aufgrund einer vermutlichen Feindseligkeit oder Bedrohung und beachten nicht genügend, was wirklich los ist. Sobald sie sich bedroht fühlen, handeln sie ohne weitere Überlegungen. Daniel Goleman erläutert: „ Die reflexartige Wahrnehmung einer feindseligen Handlung geht Hand in Hand mit einer ebenso automatischen aggressiven Reaktion; statt dem anderen klar zu machen, dass er sich geirrt hat, fängt er sofort an, ihn zu beschuldigen, anzubrüllen und zu schlagen.“
Je automatischer die Aggression für jemanden wird, desto mehr schrumpft das Repertoire an Handlungsalternativen wie beispielsweise Höflichkeit oder Scherze. Diese aggressiven Kinder sind emotional sehr verletzlich, da sie eine hr klar denken und fallen in die gelernte Gewohnheit zurück, zuzuschlagen. Fast die Hälfte der Kinder, die schon als Erstklässler zur Gewalt neigen, werden als Jugendliche straffällig.
Daniel Goleman ist davon überzeugt, das der prototypische Weg in Gewalt und Kriminalität mit Kindern beginnt, die in der ersten und zweiten Klasse aggressiv und schwer zu handhaben sind. Er erklärt: „Kinder, die schon von ihrem ersten Schultag zu Hause gelernt haben, wie man jemanden zwingt – nämlich durch Einschüchterung – werden auch von den Lehrern abgeschrieben, die schon große Mühe haben, die Kinder bei der Stange zu halten.“ Ihr absehbares Schulversagen steht gewöhnlich in der dritten Klasse fest.
Von Hans Klumbies