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Erich Fromm beschreibt die Folgen der Zerstörung der Hoffnung

Erich Fromm stellt sich die Frage, wie es kommen kann, dass so viele Menschen ihre Hoffnung, ihren Glauben und ihre Seelenstärke verlieren und ihre Knechtschaft und Abhängigkeit lieben. Seiner Meinung nach ist die Möglichkeit dieses Verlustes charakteristisch für die menschliche Existenz. Zu Anfang ihres Lebens haben alle Menschen Hoffnung, Glauben und Seelenstärke. Aber im Verlauf des Daseins beginnen auch die Wechselfälle der Umwelt und der Zufall das Potential der Hoffnung zu vergrößern oder zu blockieren.

Die Zerstörung der Hoffnung kann zu Gewalttätigkeit führen

Nur den wenigsten bleibt seiner Meinung nach das Schicksal erspart, dass ihre Hoffnungen irgendwann in ihrer Entwicklung enttäuscht und manchmal völlig zerstört werden. Für Erich Fromm gibt es sehr viele unterschiedliche Antworten und Reaktionen auf die Zerstörung der Hoffnung, die von vielerlei Umständen abhängen: von persönlichen, psychologischen, konstitutionellen und historischen Gegebenheiten.

Eine weitere Folgeerscheinung der Zerstörung der Hoffnung ist laut Erich Fromm die Verhärtung des Herzens. Die Zerstörung der Hoffnung kann auch ganz drastisch Destruktivität und Gewalttätigkeit hervorrufen.

Kurzbiographie: Erich Fromm

Erich Fromm wurde am 23. März 1900 in Frankfurt am Main geboren. Vor seinem Jurastudium an der Frankfurter Universität beschäftigte er sich stark mit dem Talmud. Da er sich mit dem Studium der Rechte nicht sehr anfreunden konnte, ging er nach Heidelberg um Soziologie zu studieren. 1922 promovierte er mit einer Dissertation über „Das jüdische Gesetz“. 1926 heiratet er die Psychiaterin Frieda Reichmann und absolvierte eine psychoanalytische Ausbildung. 1929 wurde Erich Fromm zum Mitbegründer des Süddeutschen Instituts für Psychoanalyse in Frankfurt.

Im Jahr 1955 erschien sein drittes Hauptwerk „Der moderne Mensch und seine Zukunft“. Seinen größten Erfolg erzielt Fromm allerdings mit seinem Buch „Die Kunst des Liebens“ (1956). Sehr bekannt geworden ist auch sein Spätwerk „Haben oder sein“ von 1976. Erich Fromm der seit 1974 in Locarno, in der Schweiz, lebte, starb am 18. März 1980.

Von Hans Klumbies

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