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Maurice Merleau-Ponty analysiert das Verhalten

Materie, Leben, Psyche und Geist versteht Maurice Merleau-Ponty als verschiedene Ebenen der Strukturbildung. Die jeweils höhere Struktur überformt die darunter liegenden Strukturen und verändert sie. So scheint in der Realität selbst ein Trend zu wachsender Bedeutung vorzuliegen. Die mächtigste Sinnschöpfung erfolgt für Maurice Merleau-Ponty durch die menschliche Existenz, die in der Arbeit und der Wahrnehmung existentielle Basis des Sinns konstituiert, von der alle feineren Regungen des Verstandes und des Gemüts ausgehen.

Der Mensch ist ein Kulturwesen

Für Maurice Merleau-Ponty ist die Welt wie für den französischen Philosophen Nicolas Malebranche eine unausgeführte Skizze, die der Mensch zu vervollständigen hat. Für Maurice Merleau-Ponty ist schon die menschliche Wahrnehmung eine radikale Suche nach dem Sinn und der Verwirklichung von Sinn. Wobei das Wahrnehmen und Empfinden bereits gestaltorientiert sind. Maurice Merleau-Ponty erklärt: „Die Welt in ihrer ganzen Reichhaltigkeit ist schon in der Wahrnehmung gegeben.“

Wenn der Mensch handelt, bewegt er sich im Raum jener Sinngebilde, die die Kultur hervorgebracht hat und in die er vom ersten Tag seines Lebens hineinwuchs. Die Struktur der Kulturhaftigkeit ist deswegen für den Menschen charakteristisch. Leib und Seele stehen für Maurice Merleau-Ponty in einem Ausdruckverhältnis zueinander. Er sagt: „Das Seelische ringt sozusagen lebenslänglich darum, den Leib in sein Ordnungs- und Ausdrucksgefüge zu integrieren, was nie vollständig gelingt.“

Kurzbiographie: Maurice Merleau-Ponty

Maurice Merleau-Ponty wurde am 14. März 1908 in Rochefort-sur-Mer geboren. 1930 legte er sein Examen in Philosophie ab. Seine Doktorarbeit trug den Titel „La Structure du comportement“. Sein Hauptwerk trägt den Titel „Phénoménologie de la perception“. 1952 wurde er Professor am Collège de France, was der höchsten Ehrung für einen Wissenschaftler in Frankreich entspricht.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gründete Maurice Merleau-Ponty zusammen mit Jean-Paul Sartre die Zeitschrift „Les Temps Modernes“. Die beiden Philosophen setzten sich intensiv mit dem Marxismus und dem Kommunismus auseinander. Maurice Merleau-Ponty starb am 3. Mai 1961 im Alter von nur 53 Jahren.

Von Hans Klumbies

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