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Bei Verliebten spielen Berührungen eine extrem wichtige Rolle

In Beziehungen kann die richtige Berührung zur rechten Zeit beeindruckende Wirkungen erzielen. Werner Bartens stellt zwei Beispiele vor: Freunde erscheint der Anstieg während einer Bergwanderung weniger steil, wenn sie dabei einander an der Hand halten. Paare tun ihrem Herz etwas Gutes und senken sogar ihren Blutdruck, wenn sie sich bei der morgendlichen oder abendlichen Begrüßung kurz in die Arme nehmen. Ob Paare zusammenbleiben und eine erfüllte Beziehung führen, hängt schließlich auch davon ab, wie innig und nah sie sich fühlen und wie intensiv sie sich voneinander berühren lassen. Werner Bartens fügt hinzu: „Sucht einer von beiden hingegen ständig Schutz und Behaglichkeit in Kissenlandschaften oder der Badewanne, ist das ein Alarmsignal.“ Werner Bartens ist Autor von Bestsellern wie „Das Ärztehasser-Buch“, „Körperglück“ und „Was Paare zusammenhält“.

Liebende spüren oft eine Art Seelenverwandtschaft

Am deutlichsten zeigt sich für Werner Bartens der Wunsch nach Berührung dann, wenn sich zwei Menschen ineinander verlieben. Zu Beginn ihrer Liebe spüren sie eine große geistige Nähe und Seelenverwandtschaft. Zugleich ist da auch dieses Bedürfnis, dem anderen ganz nahe zu sein, seine Haut zu spüren, ihn zu riechen, ihn zu schmecken und zu spüren. Werner Bartens ergänzt: „Das Schöne daran sind natürlich die Berührungen selbst – und dass der Körper einen Mechanismus entwickelt hat, mit dessen Hilfe er diesen Zustand eine Weile aufrechterhalten kann.“

In den Phasen der akuten Verliebtheit können die Partner nicht voneinander lassen. Werner Bartens erklärt: „Man will, nein: man muss sich ständig berühren, immer beieinander sein, den anderen spüren und fühlen.“ Dieser Zustand des Liebesglücks wird von Ärzten gerne mit einer vorübergehenden Psychose verglichen, denn er bestimmt den Alltag, die Gedanken, die Gefühle, schlicht: das ganze Verhalten. Dieses Hochgefühl hinterlässt außerdem deutliche Spuren im Organismus. Die Hormone spielen verrückt – einige von ihnen laufen bei Verliebten geradezu zu Höchstform auf.

Oxytocin wird auch als Kuschelhormon bezeichnet

Als Belohnungs- und Glückshormon schlechthin gilt das Dopamin. Wer verliebt ist, glücklich und zufrieden, bei dem finden sich vermehrte Aktivitäten dieser Substanz im Gehirn und anderswo im Körper. Die Konzentration dieses Glücksbringers steigt dann an. Der Mensch wird zufriedener und gelassener, wenn das Dopamin in hohen Konzentration seine Synapsen überflutet. Der Körper wird dabei zu immer schöneren Glücksgefühlen hochgeschaukelt. Andere Substanzen sind dafür zuständig, dass der Wunsch nach Berührungen und Körperkontakt überhaupt vorhanden ist.

Werner Bartens erläutert: „So schwingt sich das Hormon Oxytocin zu höchsten Konzentrationen auf, wenn die Liebe zu einem anderen Menschen frisch entbrannt ist und man ihn immerzu anfassen möchte. Es wird bei Zärtlichkeiten und emotionaler Nähe ausgeschüttet und gilt daher als das Kuschelhormon.“ Oxytocin ist aktiv bei Austausch von Streicheleinheiten, unterstützt aber auch Verlässlichkeit, Treue und Sicherheit in der Beziehung. Es verheißt deshalb nicht nur körperliche Innigkeit, sondern auch enge seelische Bindungen. Quelle: „Wie Berührung hilft“ von Werner Bartens

Von Hans Klumbies

 

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