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Die spätmoderne Gesellschaft ist vulernabel

Soziologen und Rechtswissenschaftler beschreiben mitunter die gesamte Gesellschaft als vulnerabel. Frauke Rostalski nennt ein Beispiel: „Andreas Reckwitz sieht die spätmoderne Gesellschaft einer Vielzahl von Risikokonstellationen ausgesetzt – wie beispielsweise dem Klimawandel, der Instabilität der globalen Sicherheitsarchitektur und der hohen Abhängigkeit von komplexen Technologien, die mit der Digitalisierung einhergeht.“ Seine Diagnose lautet: Die spätmoderne Gesellschaft lasse sich als „gesteigert vulnerable Gesellschaft“ beschreiben. Dies stößt auf Zuspruch aus dem Kreis der Rechtswissenschaften. Darin finden sich Stimmen, welche die Gesellschaft in einer Pandemie als vulnerabel begreifen. Das pandemische Geschehen schlage bis auf die…

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Es gibt zwölf Burn-out-Stufen

Auch wenn man die von Herbert Freudenberger und seiner wissenschaftlichen Mitarbeiterin Gail North 1974 beschriebenen zwölf Phasen im Ablauf des Burn-out-Prozesses aus der Perspektive des Betroffenen betrachtet, sieht man darin eine Reihe von Kränkungssymptomen. Reinhard Haller stellt fest: „Diese innere Sichtweise wird bei der Definition des Burn-outs über die äußeren Anforderungen, über Stress und Leistungsstreben, leicht übersehen.“ Die zwölf Burn-out-Stufen lauten: Zwang, sich zu beweisen. Verstärkter Einsatz. Vernachlässigung eigener Bedürfnisse. Verdrängung von Konflikten. Umdeutung von Werten. Verstärkte Verleugnung von Problemen. Rückzug. Deutliche Verhaltensänderung. Verlust des Gefühls für die eigene Persönlichkeit.…

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Ein Suizid scheint oft so sinnlos

In Deutschland nehmen sich jedes Jahr fast 10.000 Menschen das Leben. Das sind mehr als 25 am Tag, 12 pro 100.000 Einwohner. Barbara Schmitz ergänzt: „Es sterben mehr Menschen durch Suizid als an Verkehrsunfällen, Gewalttaten, Drogen und HIV zusammen. In der Schweiz sind es 1.000 Menschen, die ihrem Leben selbst ein Ende setzen. Hinzu kommen nochmals 1.000 durch assistierten Suizid.“ Weltweit gibt es 800.000 Suizidopfer pro Jahr. Statistiken der Schweiz zeigen, dass bei Jugendlichen im Alter von 15 bis 19 Suizid die häufigste Todesursache ist. Die Sterblichkeit durch Suizid ist…

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Menschen können sich lebenslang verändern

Radikale Veränderungen der Persönlichkeitspräferenzen sind zwar selten – aus dem Introvertierten wird selten ein stark extrovertierter Mensch –, aber tendenziell können sich Personen alle im Laufe der Zeit verändern und den 50 veränderbaren Prozent eine Richtung geben. Michaela Brohm-Badry fügt hinzu: „Durch diese Plastizität ist die Persönlichkeit weit weniger fixiert, als Psychobiologen bisher angenommen hatten. Wir entfalten uns in einem Möglichkeitsraum, den wir aus Wechselwirkungen zwischen genetischer Anlage, unserem Umfeld und unseren individuellen Entscheidungen eingerichtet haben. IN diesem Möglichkeitsraum handeln wir.“ Bahnbrechende Erkenntnisse über das menschliche Handeln und die damit…

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Psyche und Physis leiden unter der Angst

Angst beeinflusst Psyche und Physis in vielfältiger Weise. Jonathan Haidt nennt Beispiele: „Viele spüren Angst als Spannung oder Engegefühl in Bauch und Brusthöhle. Emotional wird Angst als Schrecken, Sorge und nach einer Weile als Erschöpfung wahrgenommen.“ Was kognitive Prozesse angeht, so erschwert Angst oft das klare Denken und führt zu unproduktivem Grübeln; dies verursacht dann die kognitiven Verzerrungen, auf die sich die Kognitive Verhaltenstherapie (CBT) konzentriert, beispielsweise Schwarzmalerei, zu starke Verallgemeinerung und Schwarz-Weiß-Denken. Bei Menschen mit Angststörungen lösen diese verzerrten Denkmuster oft unangenehme körperliche Symptome aus, die dann wiederum Gefühle…

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Eine gute Debatte ist kein Krieg

Wenn eine Person versucht, andere Menschen zu überzeugen, wählt sie oft eine konfrontative Herangehensweise. Adam Grant kennt die Folgen: „Doch das führt dazu, dass sie gereizt sind oder dichtmachen, statt sich unseren Argumenten zu öffnen. Sie gehen in die Abwehr, indem sie einen Schutzschild errichten, gehen zum Angriff über, indem sie ihre Perspektiven predigen und unsere niedermachen, oder manipulieren uns, indem sie uns sagen, was wir hören wollen, ohne ihre Denkweise zu ändern.“ Adam Grant möchte eher eine kollaborative Herangehensweise erforschen – eine bei der Menschen mehr Demut und Neugier…

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Erwartungen fallen zu lassen ist befreiend

Die wenigsten Menschen können ihre Erwartungen fallen lassen. Reinhard K. Sprenger nennt ein Beispiel: „Viele Ehepaare halten oft jahrzehntelang wechselseitig an Erwartungen fest, die der andere beim besten Willen gar nicht erfüllen kann. Der eine macht permanent Druck und wundert sich, dass der andere verhärtet.“ Mehr noch: Die meisten Menschen kommen überhaupt nicht auf die Idee, dass man Erwartungen auch loslassen kann. Diese Menschen haben keine Erwartungen, sie sind ihre Erwartungen. Dabei kann niemand eine Person zwingen, an Erwartungen festzuhalten. Wer das erkennt, ist nicht frei von Problemen, aber frei…

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Ein Gefühl und eine Emotion unterscheiden sich

Viele Menschen wissen zwar, wie sehr Gefühlsäußerungen zum menschlichen Dasein dazugehören, aber trotzdem bestimmte Verhaltensmuster zeigen, um sie tunlichst zu vermeiden. Maren Urner stellt fest: „Diese Differenz zwischen „wissen“ und „handeln“ zeigt, dass es uns schwerfällt, auf die grundlegende Ebene der Gefühle und Emotionen zuzugreifen, die uns als Spezies ausmacht.“ An dieser Stelle bietet sich für Maren Urner eine kurze Einordnung der beiden Begriffe Gefühle und Emotionen an. Denn es lohnt sich ein kurzer Blick auf eine interessante Entwicklung in der psychologischen und neurowissenschaftlichen Forschung zu diesem Thema. Vorab sei…

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Jeder Mensch besitzt ein mentales Immunsystem

Gute Freunde im Leben machen Menschen stark. Sie stehen hinter ihnen, um sie aufzufangen, wenn sie den Halt verlieren und kippen. Volker Busch ergänzt: „Sie stehen vor uns, um Bedrohungen abzuwehren und für uns zu kämpfen, wenn wir es nicht allein schaffen. Und sie stehen neben uns, um unser Leid zu teilen oder Tipps zu geben, wenn wir ratlos sind.“ Einen solchen Freund hat jeder Mensch, nämlich das mentale Immunsystem. Bei diesem Konzept handelt es sich um ein Sprachbild, das die psychische Abwehr einer Belastung, die Heilung nach einer Verletzung…

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Draußen scheint die Hölle auf Erden zu toben

Brände, Fluten, Lawinen, Katastrophen, Familientragödien, ausgewählte Kriege und Terrorattacken, Flugzeugabstürze, Armut, Flüchtlingskrisen – alles Mögliche findet sich, weitgehend ungefiltert, unsortiert, unreflektiert, regelmäßig so breit getreten auf allen Kanälen, dass der arglose Mensch daraus den Schluss ziehen muss, dass da draußen ständig die Hölle auf Erden tobt – aus tausenderlei unbeherrschbaren Gründen. Ullrich Fichtner weiß: „Das bleibt nicht ohne Folgen, und falsche Weltbilder sind nur eine davon. Es entstehen auch, wenn nicht alles täuscht, neue Psychosen – und man weiß nicht, welche man dem heute geborenen Kind weniger wünschen soll.“ Die…

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