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Die eigenen Emotionen lassen sich beeinflussen

Eine menschliche Fähigkeit baut auf der Selbsterkenntnis auf und besteht darin, die Emotionen zu steuern. Heidi Kastner erklärt: „Jede erkannte Emotion kann durch Beigabe unterschiedlicher Gedanken dramatisiert oder relativiert werden, was den weiteren Verlauf einer Interaktion beeinflusst.“ Eine weitere Komponente der emotionalen Intelligenz, die mit der zuvor beschriebenen eng verwandt ist und von Daniel Goleman später auch dieser zugerechnet wurde, besteht darin, die eigenen Emotionen möglichst zielorientiert zu steuern und zu nutzen. Goleman argumentiert hier vor allem mit der Fähigkeit, sich selbst zu motivieren, ausdauernd ein Ziel zu verfolgen und…

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Die Verliebtheit fühlt sich wie ein Rausch an

Die Verliebtheit ist eine Verheißung, die nicht eintritt. Amerikanische Forscher haben die Verliebtheit untersucht. Dabei haben sie herausgefunden: Die Verliebtheit ist ein Rausch. Michael Lehofer erklärt: „Ein Rausch ist definitionsgemäß eine Ekstase, ein Zustand, in dem man außer sich ist. In diesem Fall handelt es sich um eine extreme Aktivierung des sogenannten Belohnungssystems im Gehirn, das wiederum zur Unterdrückung des Aversionssystems führt.“ Das Belohnungssystem motiviert Menschen, während das Aversionssystem sie etwas vermeiden lässt. Daher ist mit Menschen, die verliebt sind, nicht normal zu sprechen. Wenn ein Freund, mit dem man…

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Menschen verwechseln oft ihre Bedürfnisse

Abraham Maslow verbrachte eine trostlose Kindheit voller seelischer Härten und war sozial isoliert, ein Außenseiter. Ingo Hamm ergänzt: „Also saß der junge Abraham stundenlang in Bibliotheken und entwickelte ein geistiges Wachstum, das die sozialwissenschaftliche Welt heute noch in Atem hält.“ Abraham Maslow meinte unter anderem, dass viele Menschen ganz oft ihre Bedürfnisse verwechseln. Insbesondere diejenigen, die auf individuelle Stärke, Erfolg, Status und Prestige aus sind. Man könnte fast sagen: Diese vier Motive sind die am weitesten verbreitete Ersatzreligion der westlichen Welt. Sozialer Status ist geradezu der Tabernakel westlicher Gesellschaften. Menschen…

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Das Erleben wird im Gehirn zu Biologie

Die biologische Struktur des Gehirns wird durch all das geformt, was sie an Informationen über die Jahre aufnimmt. Hans-Otto Thomashoff erklärt: „Unser Erleben wird in unserem Gehirn zu Biologie. Dadurch passen wir uns mit jedem Schritt, den wir in unser Leben hineinwachsen, besser an die Bedingungen unserer Umwelt an, ein Entwicklungsprozess, der bereits vor der Geburt beginnt und ein Leben lang anhält.“ Einmal im Gehirn gespeicherte Erfahrungsmuster werden bewahrt und bei Bedarf wie eine Schablone über das aktuell wahrgenommene Geschehen gelegt. Passt die existierende Schablone, wird sie beibehalten und mit…

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Erlebte Ungerechtigkeit führt zu Spannungen

Reinhard Haller weiß: „Gerechtigkeit wird in den meisten Kulturen als Leittugend schlechthin gesehen und das Streben nach Gerechtigkeit als zentraler Aspekt des sozialen Zusammenlebens und des Menschseins überhaupt interpretiert.“ Erlebte Ungerechtigkeit führt immer zu Spannungen. Individuell können psychische Probleme wie Grübeleien, Depressivität, sozialer Rückzug, Reizbarkeit, Aggressivität, aber auch Selbstzweifel, Zwangsgedanken und Missbrauch von Alkohol und Medikamenten, eingesetzt zur inneren Stabilisierung und Dämpfung der Aggressionsimpulse, die Folgen sein. Sieht ein Mensch sein Gerechtigkeitsgefühl verletzt, kämpft er mit vielen Mitteln dagegen an und fühlt sich dazu berechtigt, sich zu wehren, besonders durch…

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Die Sexualisierung betont ein sexy Äußeres

Verdinglichung hat verschiedene Bedeutungen. Eva Illouz erläutert: „Eine andere Person zu verdinglichen heißt, sie meiner Macht und Kontrolle zu unterwerfen, indem ich ihren Wert in einer Weise bestimme, die von meinem Blick und meiner Bestätigung abhängt.“ Wenn Sexualisierung die Macht einer Seite einschließt, den Wert der anderen zu bestimmen, dann folgt daraus, dass sich das sexualisierte Objekt de facto in einem untergeordneten Verhältnis befindet. Die Sexualisierung fördert bei Frauen die Entwicklung der Überzeugung, dass ein sexy Äußeres nicht nur wichtig ist, um Männern zu gefallen, sondern auch, um in allen…

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Burn-out ist keine medizinische Diagnose

Soll nun sogar Burn-out eine Folge von Kränkungen sein? Eine derart skeptische Frage ist zweifelsohne berechtigt, wenn zwei inflationäre und nicht streng wissenschaftlich Ausdrücke in fachliche Überlegungen einfließen. Reinhard Haller erläutert: „Tatsächlich ist Burn-out keine medizinische Diagnose und „Kränkung“ kein wissenschaftlicher Begriff. Von psychiatrischer Seite wird zu Recht darauf hingewiesen, dass der Ausdruck Burn-out heute für die Bezeichnung sehr vieler psychischer Störungen, insbesondere depressiver Art, herangezogen werde.“ Vieles, was überhaupt keine Störung sei, und manche tatsächlich schwere psychische Erkrankungen werden heut ein den Burn-out-Begriff verpackt. Rein fachlich könnte damit nur…

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Die Persönlichkeit kann sich verändern

Lange Jahre wurde in der psychologischen Forschung angenommen, dass Menschen eine stabile Persönlichkeit haben, die nahezu unverändert ist. Michaela Brohm-Badry betont: „Heute wissen wir aus zahlreichen Forschungsbefunden, dass das so nicht stimmt.“ Beispielsweise fand ein Forscherteam der Universität Michigan State in einer aktuellen Studie heraus, dass Kinder sich gegenseitig in ihren Persönlichkeitseigenschaften anstecken, wenn sie im frühen Alter viel Zeit miteinander verbringen. Sie entwickeln und übernehmen dabei Charaktereigenschaften des anderen Kindes. So zeigen auch Forschungen an Ehepaaren, dass sich Charaktereigenschaften und auch die Intelligenz im Laufe der Jahre angleichen. Ein…

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Die Wahrnehmung kann verzerrt sein

Es kann zu Urteilsverzerrungen bei einem Menschen durch selektive Wahrnehmung kommen. Philipp Hübl erklärt: „Oft haben wir unser Wissen einfach nicht aktualisiert. Vor wenigen Jahrzehnten hatten tatsächlich deutlich weniger Menschen einen Stromanschluss im Haus als heutzutage, und Kinder waren deutlich seltener geimpft. Unsere Annahmen über die Weltlage sind also in gewisser Weise korrekt, nur gelten sie für eine längst vergangene Zeit.“ Da sich die Welt schnell ändert, kommen Menschen mit den Updates ihres Wissens nicht immer hinterher. Für Negatives sind Menschen besonders sensibilisiert. Diese Einschätzung hat in der Forschung sogar…

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Bei psychischer Störungen regiert das Chaos

Jede Herangehensweise an psychische Störungen betont eine bestimmte Ursache und einen entsprechenden Handlungsansatz. Randolph M. Nesse nennt Beispiele: „Ärzte, die nach ererbten Einflussfaktoren und Gehirnstörungen Ausschau halten, empfehlen Medikamente. Therapeuten, die Kindheitserfahrungen und mentale Konflikte für die Symptome verantwortlich machen, raten zu einer Psychotherapie, während diejenigen, die auf falsche und belastende Überzeugungen fixiert sind, eine kognitive Therapie vorschlagen.“ Bei einer religiösen Orientierung legt man den Hilfesuchenden Meditation und Gebet nahe. Und diejenigen, die glauben, dass die meisten Probleme in der Familiendynamik verankert sind, spreche sich, was sonst, für eine Familientherapie…

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