Der Orgasmus spendet dem Menschen das Leben
Der Therapeut und Psychiater Eric Berne vertrat die These, dass man sich ohne alle Vorbehalten einem Orgasmus hingeben soll. Folgendes ist dagegen eher kontraproduktiv: Menschen versuchen etwa, durch akrobatische Bewegungen bei der sexuellen Vereinigung mit dem geliebten Partner, einen luxuriösen Orgasmus, der in eine Explosion der Farben mündet, zu erzielen. Wieder andere sehen laut Berne den Orgasmus als Siegesbeute oder Geschenk an. Viele so genannte Sexexperten sprechen in ihren Artikeln vom Orgasmus als etwas, dass man sich erarbeitet.
Der Orgasmus hat eine erfrischende Wirkung
Manche wiederum betrachten den Orgasmus als Labsal und Trost und vermeiden es dabei sorgsam, das Vergnügen mit in Betracht zu ziehen. Dann gibt es Menschen, die den Orgasmus als bloßen Reflex ansehen, dessen Auslösung unabhängig vom sexuellen Anreiz sei. Eric Berne stellt sich da lieber auf die Seite der Zyniker, die den Orgasmus einfach als aufmunterndes und aufpulverndes Ereignis betrachten. Der Orgasmus hat ganz einfach eine belebende und erfrischende Wirkung.
Schwieriger wird die Sache laut Eric Berne, wenn es darum geht keinen Orgasmus zu haben. Es gibt nämlich Frauen und auch Männer, die es als besondere Leistung ansehen, keinen Orgasmus zu haben. Sie fühlen sich dadurch vollkommen und den anderen überlegen. Sparsamkeit kommt dann ins Spiel, wenn man die krude und absonderliche Theorie glaubt, dass jeder Mensch nur eine bestimmte Anzahl von Orgasmen erleben kann. Eine solche Begrenzung gibt es einfach nicht.
Es gibt vier verschiedene Einstellung zum Orgasmus
Eric Berne vertritt die These, dass ein Mensch vier verschiedene Einstellungen zum Orgasmus haben kann: Erstens kann er frigide sein, also nicht fähig einen Orgasmus zu erleben. Zweitens können die Menschen auf einen Orgasmus mit Zurückhaltung reagieren, nach dem Motto, die Sexualität ist zwar erlaubt, darf allerdings nicht zuviel Freude bereiten.
Die dritte Einstellung zum Orgasmus lässt sich als Aufschub bezeichnen. Die Frau duldet in einem solchen Fall, dass der Mann beim Geschlechtsakt einen Orgasmus hat, sie ihren aber aufschiebt. Solche Frauen brauchen für einen Orgasmus ganz spezielle Umstände. Die vierte Einstellung, die Lösung ist für Eric Berne die normalste Einstellung. Der Orgasmus ist hier ganz einfach der Abschluss eines Geschlechtsakts.
Von Hans Klumbies