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Diffuse Spannungszustände verursachen das Fingernägelkauen

Etwa dreißig Prozent der deutschen Kinder kauen an ihren Fingernägeln herum. In der Vergangenheit vermutete man dahinter schwere psychische Komplexe. Heute dagegen raten Gesundheitsexperten erst einmal zu Gelassenheit. Nur in extremen Fällen halten sie psychologische Hilfe für notwendig. Die Psychologin Antje Hunger aus Lünen sagt: „Nägelkauen ruft bei den Eltern meistens einen größeren Leidensdruck hervor als bei den Kindern. Dabei bessert es sich manchmal von selbst wieder.

In den meisten Fällen löst sich das Problem von selbst

Um das Nägelkauen zu verhindern, könnten Eltern theoretisch Bitterextrakt auf die Fingernägel ihres Kindes auftragen, was allerdings ohne die erhoffte Wirkung bleibt, wenn es nicht ganz zu Beginn angewendet wird, bevor sich das Fingernägelkauen automatisiert hat. Jürgen Hoyer rät das große Problem des Fingernägelkauens in kleine Schritte zu zerlegen. Nur in ganz schweren Fällen sollten Eltern mit ihrem Kind zu einem Psychologen gehen. Denn bei den meisten Betroffen löst sich das Problem von selbst.

Jürgen Hoyer sagt: „In der Pubertät gibt es eine gute Chance, dass sich die Dinge ändern, weil das Nägelkauen dann als peinlich erlebt wird. Oft setzt ein zarter Hinweis von Gleichaltrigen gute Impulse.“ Für Jürgen Hoyer gibt es einen konkreten Auslöser für das Nägelkauen relativ selten. Seiner Meinung nach sind es wahrscheinlich diffuse Spannungszustände, kleine Ängste, die sich durch den Tag ziehen, die zum Fingernägelkauen führen.

Von Hans Klumbies

 

 

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