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Fernsehen statt Frühstück ist ein Verbrechen an Kindern

Manfred Spitzer zufolge wird es manchen Menschen überraschen, dass es einen klaren Zusammenhang zwischen Stress und Selbstkontrolle gibt. Stress ist auf keinen Fall dasselbe wie eine körperliche Anstrengung, ganz im Gegenteil wird er durch die richtige körperliche Ertüchtigung eher abgebaut. Stress resultiert aus mangelnder Kontrolle. Stress verursacht unter anderem Bluthochdruck, Infektionskrankheiten, Magengeschwüre, Libidoverlust, Krebsgeschwülste und abgestorbene Gehirnzellen. Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer leitet die Psychiatrische Universitätsklinik in Ulm und das Transferzentrum für Neurowissenschaften und Lernen. Zu seinen bekanntesten Büchern zählen „Lernen“ und „Vorsicht Bildschirm!“.

Stundenlanges Fernsehen macht Kinder ganz „kirre“

Aufmerksamkeitsstörungen sind laut Manfred Spitzer das Gegenteil von Selbstkontrolle. Wer dauernd durch irgendetwas abgelenkt ist und herumzappelt, beherrscht seine Motorik nicht mehr. Eine Studie von Dimitri Christakis zeigt sehr eindringlich die negativen Auswirkungen des Fernsehens auf die körperliche Gesundheit und die geistige Bildung. Kinder werden laut Manfred Spitzer ganz „kirre“, wenn sie zum Beispiel am Sonntagvormittag stundenlang die Comics im Kinderkanal anschauen. „Die Kinder sind danach zu gar nichts mehr zu gebrauchen“, beklagen sich Mütter, wenn sie mit Manfred Spitzer die negativen Folgen des Medienkonsums erörtern.

Manfred Spitzer stellt fest, dass dabei das Frontalhirn besonders anfällig ist. Wer also ohne Frühstück zur Schule geht, wird sich nicht so gut konzentrieren können. Manfred Spitzer ergänzt: „Und wer, wie hierzulande täglich Millionen Kinder, das Frühstück durch Fernsehen ersetzt und dann zur Schule geht, der verhält sich etwa so schlau wie derjenige, der sich vor einem Wettlauf ins rechte und ins linke Knie schießt.“

Von Hans Klumbies

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