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Werner Bartens beleuchtet die gute Seite des Menschen

Viele Menschen zeigen immer wieder, dass sie zu Mitgefühl und Güte fähig sind – nur sind diese Anlagen eben manchmal versteckt oder verschüttet. Werner Bartens erklärt: „Um die Natur des Guten zu entdecken, muss man die Ursprünge der Gefühle vielleicht manchmal dort suchen, wo sie noch unverfälscht zu beobachten sind, bei Kleinkindern und Tieren.“ Säugetiere zum Beispiel haben von sich aus den Impuls, sich hilfloser Jungtiere anzunehmen. Sie tun das von Natur aus. Aber auch Lebewesen, die keine Haustiere sind, können offenbar Empathie mit dem Homo sapiens empfinden. Selbstsüchtige Motive können Tieren dabei kaum unterstellt werden. Sie handeln impulsiv mitfühlend und teilweise unter Einsatz ihres eigenen Lebens. Werner Bartens ist Autor von Bestsellern wie „Das Ärztehasser-Buch“, „Körperglück“ und „Was Paare zusammenhält“.

Allein kann der Mensch schwer Mitgefühl empfinden

Etliche Verhaltensforscher sind sich einig, dass die Bereitschaft, gut zu sein, viel mit Identifikation zu tun hat, sich also gerne unter Wohlfühlbedingungen zeigt. Mitgefühl empfinden die Menschen besonders mit jenen, die sie als zugehörig zu ihrer Gruppe ansehen – egal ob es sich um weltanschauliche, ethische, religiöse oder berufliche Zeichen der Wiedererkennung handelt. Werner Bartens fügt hinzu: „Und besonders ausgeprägt ist die Anteilnahme bei Verwandten oder Mitgliedern der Familie.

Mitgefühl ist schön, aber schwer zu empfinden, wenn der Mensch allein ist. Mitzufühlen ist deshalb abhängig von der Nähe zu anderen, der tatsächlichen oder der gefühlten. Werner Bartens ergänzt: „Anwesend muss dazu niemand sein, es reicht schon, dass man andere Menschen in seine Gedanken einschließt und sich auf diese Weise in sie einfühlt, sich mit ihnen freut oder fürchtet oder einfach nachspürt, wie es ihnen geht.“ Leider hat nicht jeder Mensch Bezugspersonen, denen er sich nahe und verbunden fühlen kann.

Menschen ohne soziale Bindungen sterben früher

Dabei ist der Mensch von Natur aus ein Gemeinschaftswesen und nicht nur emotional, sondern auch körperlich darauf angewiesen, immer wieder im Austausch zu sein, mit anderen in Kontakt zu treten und sich ihnen nahe zu fühlen. Werner Bartens ergänzt: „Wer keine Freundschaften und kaum Bindungen hat, wer sich verlassen und nicht unterstützt fühlt, verkümmert hingegen und geht ein.“ Forscher haben inzwischen sogar erkannt, dass Menschen, die keine sozialen Beziehungen haben, häufiger schwer krank werden und früher sterben.

Einsamkeit nagt nicht nur am Gemüt, sondern auch am Organismus. Und diese körperlichen Folgen sind mindestens so ausgeprägt wie die seelischen. Dagegen sind die positiven Auswirkungen enorm, die ein liebesvolles Wort, Freude, Anteilnahme und aufmunternde Gesellschaft auf die Lebenserwartung haben können. Werner Bartens stellt fest: „Sich aufgehoben fühlen und verstanden zu wissen macht nicht nur glücklich, sondern hält auch fit.“ Mehrere Studien und Analysen kamen zu dem Schluss, dass zufriedenen Menschen mit einem funktionierenden Umfeld im Durchschnitt etwa 15 Prozent länger leben als jene, die sich als unglücklich, einsam und allein bezeichnen. Quelle: „Empathie. Die Macht des Mitgefühls“ von Werner Bartens

Von Hans Klumbies

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