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Warum viele Menschen an Übernatürliches glauben

Laut Bruce Hood betrachten Kinder die Welt als eine existierende und ordnende Kraft, in der alles in der Natur für einen Zweck geschaffen worden ist. Als Erwachsene haben sie gelernt, diese Sichtweise zu unterdrücken. Die Neigung zum Aberglauben ist bei vielen Erwachsenen von ihrer kindlichen Weltsicht erhalten geblieben. Bruce Hood sagt: „Das merkt man bei wissenschaftlichen Aussagen, die der Intuition widersprechen. Die meisten Erwachsenen vermuten zum Beispiel noch, dass schwere Objekte schneller zu Boden fallen als leichte.“

Viele Menschen glauben an die Kraft von Ritualen

Vor allem in Zeiten der Unsicherheit glauben viele Menschen an übernatürliche Heilsversprechen. Denn sie sehnen sich nach Struktur und Stabilität in ihrem Leben. Wenn sie unter Stress stehen, suchen sie nach Ordnung. Einen Teil davon finden sie in Ritualen und indem sie an übernatürliche Dinge glauben. Nach Bruce Hood nimmt vor allem bei älteren Menschen die Neigung zu übernatürlichen Denken zu. Er erklärt: „Offenbar schwächt sich die Unterdrückungsfunktion im Gehirn im Alter ab und lässt die kindlich-intuitive Sicht auf die Welt wieder zu.“

Auf einer individuellen Ebene profitieren Menschen von eigenen übernatürlichen Überzeugungen. Sie glauben an die übersinnliche Kraft von Objekten oder kleinen Ritualen. Bruce Hood erläutert: „Das vermittelt ihnen das Gefühl, Kontrolle über ihr Leben oder über Situationen zu haben, die sich an sich nicht beeinflussen lassen. Psychologen nennen dies Kontrollillusion.“ Bruce Hood ist fest davon überzeugt, dass es Menschen in der Regel tatsächlich hilft, an die Kraft eines Glücksbringers zu glauben.

Von Hans Klumbies

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