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Der Mensch kann denken und handeln

Empirische Messungen belegen, dass jeder bewussten Handlung eines Menschen Hirnaktivitäten vorausgehen, in denen die Handlung bereits festgelegt ist. Paul Kirchhof erläutert: „Das Gehirn leite die Willenshandlungen ein, bevor dem Menschen die Handlungsabsicht bewusst werde. Der Mensch steuere seine Handlungen nicht bewusst, ihm würde nur eine unbewusst eingeleitete Entscheidung bewusst werden.“ Er handle ähnlich wie bei einem „epileptischen Anfall“, der nicht als Handlung aus freiem Willen gelte. Der Mensch habe allenfalls die Möglichkeit, seine Vorherbestimmtheit im Nachhinein ähnlich einem Veto-Recht zu kontrollieren. Diese Experimente veranlassen die Frage, ob die Handlungen des…

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Echte Selbstkontrolle braucht wenig Willenskraft

Menschen mit guter Selbstkontrolle bewältigen ihr Leben im Voraus. Dazu setzen sie unbewusster Mittel der Selbstregulation ein. Damit machen sie „notwendige Übel“ wie gesunde Ernährung, Sport und Studium zu einem alltäglichen Teil ihres Lebens. Die positiven Aktivitäten werden zu routinemäßigen Angewohnheiten. Deshalb kostet es keine großen Kämpfe mehr, mit ihnen zu beginnen oder die Abneigung gegen sie zu überwinden. John Bargh erläutert: „Die bewusste, mühevolle Selbstkontrolle ist zu anstrengend und zu unzuverlässig, wie wir wissen, anfällig für Rationalisierungen und Ausreden.“ Denn echte, effektive Selbstkontrolle ist mit dem Einsatz von weniger…

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Der Mensch hat einen freien Willen

Biologische Systeme, also Lebewesen, unterziehen alle von außen und aus dem eigenen Inneren eintreffenden Reize einem Prozess der Verarbeitung und Bewertung. Erst danach reagieren sie mit einem Verhalten, einem als Selbstorganisation bezeichneten Vorgang. Joachim Bauer ergänzt: „Ein bewusst handelnder Akteur ist dafür nicht erforderlich. Akteur ist das biologische System als Ganzes. Im Falle des Menschen spielt sich ein Teil der biologischen Selbstorganisation auf einer Bühne ab, die wir Bewusstsein nennen.“ Im Bewusstsein können sowohl von innen, vom eigenen Körper her, als auch von außen eintreffende Reize Gegenstand der persönlichen Reflexion…

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So setzen Sie Vorsätze richtig um

Um die inneren Automatismen eines Menschen, die ihn zu einem bequemen, aber unklugen Verhaltensweise verführt, besser zu widerstehen, kann sich der freie Wille einiger kognitiver Tricks bedienen, um die Oberhand zu behalten. Auf die Frage, was Kinder und Erwachsene tun, um einer Versuchung zu widerstehen, antwortet Joachim Bauer: „Die dabei angewandten kognitiven Techniken unterscheiden sich entlang zunehmenden Alter.“ Ab dem etwa 8. Lebensjahr erwerben Kinder eine für die Selbstbeherrschung besonders interessante Fähigkeit. Sie lernen Dinge sozusagen mit anderen Augen zu sehen. Eine solche Abstandsgewinnung ist zudem eine überaus erfolgreiche Methode.…

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Der Mensch besitzt keinen komplett freien Willen

Die bewussten Gedanken eines Menschen spielen in seinem Leben eine bedeutende Rolle. John Bargh stellt fest: „Das heißt, Sie besitzen einen „freien Willen“, gemäß dem, was Psychologen darunter verstehen. Aber er ist nicht ganz so frei und so allmächtig, wie Sie vielleicht geglaubt haben.“ Denn es gibt viele Einflüsse, deren sich ein Mensch im Allgemeinen nicht bewusst ist. Diese unterliegen folglich nicht seiner Kontrolle. Darum ist es der erste Schritt zur Kontrolle oder zur Nutzung dieser verborgenen Einflüsse, sie in den Blick zu nehmen. Es ist ratsam, sich ihrer stärker…

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Die Suche nach Glückseligkeit kann befriedigend sein

Der Neurobiologe und Psychiater Joachim Bauer hat in seinem Buch „Selbststeuerung“ gezeigt, wie wichtig eine durchgehaltene Aufmerksamkeit für eine befriedigende Lebensführung ist. Dazu zählen auch das Zurückstellen kurzfristiger Befriedigungen und letzten Endes auch das, was Sigmund Freud den „Triebverzicht“ genannt hat. Diese Einschätzung hält auch Georg Milzner für richtig, allerdings mit Einschränkungen. Seiner Meinung nach hängt nämlich alles davon ab, was man unter einer befriedigenden Lebensführung versteht. Joachim Bauer ist beispielsweise seinen eigenen Ausführungen nach einem „eudaimonischen“ Leben verpflichtet. Der Begriff „eudaimonia“ spielt sowohl in der antiken Philosophie als auch…

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In seinen Entscheidungen ist der Mensch frei

Die Einflussnahme auf die Überzeugungen, die Menschen zur Frage des freien Willens haben, hat reale Auswirkungen auf das Verhalten der Betroffenen. Joachim Bauer erläutert: „Diese Auswirkungen zeigen sich vor allem dort, wo der freie Wille gefragt wäre. Personen, denen man erfolgreich suggeriert, dass es so etwas wie einen freien Willen gar nicht gebe, lassen nachfolgend eine deutlich reduzierte Selbstkontrolle erkennen. Sie verhalten sich, falls sie die Möglichkeit dazu haben, deutlich unmoralischer.“ Nicht an die Existenz eines freien Willens zu glauben, macht offenbar locker. Es kann für das menschliche Zusammenleben aber…

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Nur der Mensch hat die Freiheit der Wahl

„Der Mensch ist in seinem Tun und Wollen frei. Er kann zwischen richtig und falsch, gut und schlecht, passend oder unpassend wählen und übernimmt dafür die Verantwortung“, sagt zumindest die Philosophie. „Moment mal“, sagt die Hirnforschung, „das stimmt so nicht!“ Forschungsergebnisse scheinen zu belegen, dass das menschliche Gehirn schon Entscheidungen trifft, bevor das Bewusstsein überhaupt davon Notiz nimmt. Andere Wissenschaftler wiederum behaupten, eine vermeintlich vorbestimmte Handlung könne noch willentlich und aktiv gestoppt werden. Anja Förster und Peter Kreuz versuchen herauszufinden, wie sich der freie Wille – falls er existiert –…

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Der menschliche Geist ist eine Art Spiegel

Selbst komplexe Handlungsmuster bedürfen nicht unbedingt einer bewussten Entscheidung. William James schrieb in seinem berühmten Kapitel „Der Willen“ von 1890, dass menschliches Verhalten aus unbewussten und nicht intentionalen Quellen entspringt, auch das Verhalten, das dem, was jemand gegenwärtig in der Welt erlebt und sieht, angemessen ist und ihm nahegelegt wird. Die bewussten Willensakte, so William James, sind Akte der Kontrolle über diese unbewussten Impulse, die manche durchlassen, andere hingegen nicht. John Bargh erläutert: „Der menschliche Geist ist eine Art Spiegel: Er generiert potenzielles Verhalten, das die Situation und die Umgebung…

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Die Wahrheit wird von einem sozialen Dialog bestimmt

Wer anderen mit Vorurteilen begegnet, ist selbst bereits einer Beeinflussung seiner freien Willensbildung erlegen. Der freie Wille, so würde man es sich auf den ersten Blick wohl wünschen, sollte aber nicht auf Beeinflussungen, sondern auf der Erkenntnis der Wahrheit beruhen. Allerdings gilt: Alle Meinungs- und Willensbildungen, an deren Ende man etwas als wahr und gültig erkennt, resultieren aus sozialen Prozessen der Verständigung, die unausweichlich immer auch mit Beeinflussungen verbunden sind. Joachim Bauer fügt hinzu: „Diese Beeinflussungsprozesse sind Teil des natürlichen Bedingungsgefüges, in dem sich der freie Wille formiert. Sie sind…

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