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Der Purpose ist Opium des Volks

Überall spüren Menschen die negativen Folgen einer allgemeinen Überforderung. Doch anstatt das Problem an der Wurzel zu packen und die Arbeit wieder humaner zu gestalten, klebt man das Purpose-Pflaster darüber und hofft, dass die Wunde sich von selbst schließt. Ingo Hamm weiß: „Das tut sie nicht. Der Purpose beseitigt keine Missstände, er vertuscht sie. Der Purpose ist Opium des Volks und damit in bester Gesellschaft.“ Während der gesamten Kulturgeschichte der Menschheit haben staatliche, gesellschaftliche und religiöse Institutionen sich aufgeschwungen, den Menschen einen Lebenssinn aufzudrängen. Erschöpft sich der Sinn eines Menschenlebens…

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Angst kann auch ansteckend sein

Die Ängste des Menschen basieren auch auf genetischen Komponenten. Die Entstehung und Ausprägung von Ängsten werden aber sehr stark von der Umwelt mitbestimmt, und daher kann man darauf auch Einfluss nehmen. Markus Hengstschläger weiß: „So nützlich viele dieser instinktiven, intuitiven Ängste über Jahrtausende waren, so sehr haben sie in unserer Zeit oft ihren Nutzen verloren beziehungsweise stehen uns sogar im Weg.“ Das ist von besonderer Bedeutung, weil Angst auch ansteckend ist und sich auf einen ganzen Freundeskreis, ein Netzwerk, eine Social-Media-Community oder auf eine ganze Belegschaft ausbreiten kann. So könnte…

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Selbstüberwindung führt zum eigenen Selbst

Einzeln sein: Viele Menschen denken da sogleich an Selbstverwirklichung. Diese hatte einst einen guten Klang, als damit vor allem politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Befreiung gemeint war. Inzwischen ist der frühere Glanz etwas matt geworden. Denn Selbstverwirklichung bedeutet heute oft nur: Alles muss raus. Also Selbstverwirklichung um jeden Preis, oder: Alles muss rein. Also Selbstverwirklichung im Konsum. Rüdiger Safranski betont: „Gewiss lässt sich Selbstverwirklichung anspruchsvoller denken, auch heute noch. Aber dann wird wohl ein Moment von Selbstüberwindung mitgedacht werden müssen.“ Selbstüberwindung galt früher als ein Weg, zu sich selbst zu kommen.…

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Die Kultur durchdringt die Lebensführung

In der heutigen Zeit soll die Arbeit nicht nur mehr dem Gelderwerb dienen, sondern auch intrinsisch motiviert sein, soll Sinn stiften und Freude machen. Außerdem werden aktuell Partnerschaften nicht mehr aus bloßer sozialer Verpflichtung eingegangen, Ehen geschlossen oder Familien gegründet, sondern in der Erwartung, sich dadurch als Individuum weiterzuentwickeln, seine Freizeit auf befriedigende Weise gemeinsam zu gestalten und „neue Erfahrungen“ etwa auch mit den Kindern zu machen. Andreas Reckwitz fügt hinzu: „Man isst nicht nur, um satt zu werden, sondern das, was richtig, gut und gesund ist. Und weil man…

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Das moderne Selbst will sich frei entfalten

Das spätmoderne Subjekt spricht sich selbst einen Wert als Individuum zu. Vor diesem Hintergrund steht die Legitimität der freien Entfaltung dieses Selbst überhaupt nicht in Frage. Sie scheint sozusagen natürlich zu sein. Andreas Reckwitz weiß: „Gesellschaftlich realisieren lässt sich das sich selbst verwirklichende Subjekt prinzipiell auf zwei Wegen.“ Der eine wurde von der Counter Culture der 1970er Jahre gegangen, wohingegen der andere mit der neuen Mittelklasse dominant wird. Die weltabgewandte Selbstverwirklichung der Gegenkulturen bewegte sich in subkulturellen Nischen. Es war gegen das System der Mehrheitsgesellschaft und deren entfremdete, spießige Praktiken…

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Selbstverwirklichung ist ein verbreitetes Ziel

Der Lebensstil des spätmodernen Subjekts in der neuen Mittelklasse ist vom Ideal der Selbstverwirklichung in möglichst allen seinen alltäglichen Praktiken geprägt. Andreas Reckwitz weiß: „Dabei geht es jedoch nicht um eine Selbstverwirklichung, die sich in Opposition zur modernen Welt vollzieht. Sie soll vielmehr sozial erfolgreich und anerkannt in dieser Welt stattfinden.“ Der Lebensstil folgt damit dem widersprüchlichen Muster der „erfolgreichen Selbstverwirklichung“. Das klassische Subjekt des Bürgertums, das auf sozialen Status und Erfolg aus war, musste dagegen häufig seine eigentlichen Wünsche zugunsten von Pflichten und Konventionen hintanstellen. Das romantische Subjekt probierte…

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Abraham Maslow entwickelte die Bedürfnispyramide

Der amerikanische Psychologe Abraham Maslow hat eine Bedürfnispyramide entwickelt, welche die Bedürfnisse und Motivationen der Menschen gut beschreibt. Sie besteht aus fünf Ebenen. In der Ebene eins sind die Grundbedürfnisse wie Ernährung und Fortpflanzung angesiedelt. Sicherheitsbedürfnisse wie Gesundheit und materielle Sicherheit sind in Ebene zwei zu finden. Zur Ebene drei gehören die sozialen Bedürfnisse wie die Liebe. Die Individualbedürfnisse sind in der Ebene vier platziert. Dazu zählt Abraham Maslow unter anderem Erfolg und Freiheit. In der Ebene fünf geht es darum, seinem Leben einen Sinn zu geben. Markus Hengstschläger warnt:…

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